Ins wild-romantische Naturschutzgebiet Kleines Kösselbachtal

Alpenverein Pocking erwandert eine Donausteig-Rund in Heimatnähe

Auf der Südseite des Donautals, wo sich der Sauwald zum Innviertler Granithochland erhebt, befinden sich mehrere steile Gräben. So auch das Kleine Kösselbachtal. Dieser „Donau-Dschungel“ war Ziel der letzten „Unter-der-Woche-Wanderung“ vom Alpenverein Pocking. Eine 18köpfige Pockinger Alpenvereinsgruppe freute sich auf dieses Natur-Highlight.
Gestartet wurde in der Ortschaft Wesenufer direkt an der Donau. Es ging zunächst kurz der Straße entland bis zum Skulpturenpark von Annemarie und Günther Fahrner. Schnell wurden die Handys gezuckt, denn die rostigen, eisernen Statuen waren ein willkommenes Fotomotiv. Weiter führte ein Feldweg hinunter zum Eingang ins Kleine Kössekbachtal. Eine Infotafel und verschiedene Wegweiser gaben die Richtung vor. Lila Glockenblumen und der Rosarote Fingerhut säumten den Weg. Nach ein paar Kehren zweigte ein schmaler Steig ab, der die Grippe ins V-förmige Erosionstal führte. Im kühlen Schatten der Bäume öffnete sich eine märchenhafte Natur. Das dichte Blätterdach ließ nir spärlich ein paar Sonnenstrahlen durch. Man wanderte durch einen dschungelartigen Baumbestand, vorbei an felsige Hänge und urigen Blockhalden. Überall vermooste Felsblöcke, entwurzelte Bäume und ein Gewirr aus verrottenden Ästen. Sie alle sind die Gestalter des tief eingeschnittenen Tales. Weiter oben ließ die Steilheit des Geländes ab und man erreichte den Ausgang der Schlucht. Am Waldrand dann ein schattiger Rastplatz. Schnell wurden die Bänke belagert für eine kurze Pause. Nun zeigte sich die sanfte Hügellandschaft Oberösterreichs. Der Duft von frischem Heu lag in der Luft und erwckte bei so manchen Kindheitserinnerungen.
Nach der verdienten Rast ging es weiter auf schmalen Güterwegen, vorbei an schmucken Häusern und einzelnen Gehöften zum 4/4 Blick, einem Aussichtspunkt mit Schautafeln, Sitzbänken und Info-Tafeln. Bei klarer Sicht reichen hier die Blicke weit hinein in den Hausruckviertel, den Mühlviertel, den Traunviertel und den Innviertel. Bei stahlenden Sonnenschein und einer leichten Brise wanderten die Pockinger nun durch die Kulturlandschaft des Innvietels. Nach einer einzelnen Hofstelle zweigte schließlich ein unscheinbarer Pfad ab. Über eine Wiese ging es hinunter in eine Mulde. Nur spärliche Markierungen ließen den Weg erahnen. Dann ein Durchgang und endlich ging es wieder in den schattigen Wald. Man überquerte den Bach und kam wieder hinaus aufs Bauernland. Und zur kleinen Ortschaft Dorf. Ein altes Bauernhaus und die Dorfkapelle zogen sofort die Blicke auf sich. Wieder bog der Wanderweg ab ins Gelände durch Wiesen und Felder. In einem Getreidefeld leutete es kornblumenblau. Fast konnte man meinen wurden hier statt Weizen Kornblumen gesät.
Wie eine Pilgergruppe marschierten die DAVler weiter zur Ruine Burgstall und zur St. Pankratz-Kapelle. Weit unten in der Schlucht rauschte wieder der Kösselbach, an dessen Leithe sich der Rupertiweg hinunter zur Donau und zum Eingang des KL. Kösselbachtals zog. Hier warteten die Wanderer bis die Autofahrer in Wserufer die Fahrzeuge holten.
Zum Ausklang des Tages gab es noch eine wohlverdiente Einkehr in Schardenberg. Ein herrlicher, aber auch langer Wandertag wird allen wohl noch lange im Gedächtnis bleiben.