Vom Gleinkersee auf die Rote Wand, im östlichen Teil des Toten Gebirges.

Schweißtreibende Bergtour mit anschließender Erfrischung im See.

Der idyllisch gelegene Gleinkersee ist ein Paradies für Camper, Badenixen und Wanderer. Er liegt auf 800 m Seehöhe am Nordfuß des Toten Gebirges. Das oberösterreichische Naturjuwel war Ausgangspunkt der letzten Bergwanderung vom Alpenverein Pocking.
Bereits um 8:00 Uhr starteten die 12 bergsüchtigen Wanderer. Sie marschierten zunächst am Westufer des Sees entlang, auf dessen glatter Wasseroberfläche das Morgenlicht spiegelte. Schon bald ging es hinein in den Bergwald. Das Gelände war noch nass vom Regen der Nacht. Hohe, felsige Stufen und ein mit Wurzeln durchzogener Steig zog sich den steilen Seegraben hinauf. Unter dem Blätterdach der Buchen bot sich ein Schauspiel aus Licht und Schatten. Es ging durch einen „Urwald“ aus Farn und vorbei an moosbedeckten Felsbrocken. Die Temperaturen waren noch angenehm kühl und so waren die ersten 200 Höhenmeter zwar steil und doch relativ schnell überwunden. Am oberen Ende des Seegrabens, auf etwa 1.400m Höhe tauchte aus dem Dickicht die Zickalm auf. Jetzt war es nur noch ca. eine viertel Stunde zur Dümlerhütte, 1.495m auf der Stofferalm. Begrüßt wurden die Pockinger Wanderer von etlichen Pferden die hier oben den Sommer verbringen.
Auf der einladenden Terrasse roch es schon nach Kaffee. Die Gruppe lag gut im Zeitplan, und so stand einer Kaffeepause nichts im Wege. Aber nicht zu lange! Denn für Nachmittags sind Gewitter gemeldet. Von weitem war schon das Gipfelkreuz der Roten Wand zu sehen, aber bis dort hin müssen noch noch einige schweißtreibende Höhenmeter überwunden werden.
Wieder auf dem Wanderweg ging es hinein in einen Lärchenwald und vorbei am Gelben Fingerhut. Mit jedem Höhenmeter lichtete sich mehr und mehr der Wald. Auf etwa 1700m Höhe war die Baumgrenze erreicht. Die Pockinger kamen auf eine kleine Hochebene mit Feuchtwiesen. Vor den Augen der DAVler der Rote-Wand-Sattel und darüber eine Felswand vom Gipfelziel. Schnell erreichte man den Sattel wo ein mit Felsen durchsetzter Steig nach links abzweigte und die Gruppe über die „Hintertür“ zum Gipfel führte. Genau zur Mittagszeit standen dann alle zwölf DAVler auf dem 1.872 m hohen Gipfel der Roten Wand. Ein Holzkreuz und eine Gedenktafel schmücken den Aussichtspunkt über der Wurzeralm. Nun zeigte sich auch der mächtige Gipfelaufbau vom Warscheneck. Nach Süden reiten die Blicke bis zu den Schladminger Tauern. Im Osten, nur einen Steinwurf entfernt, der Stubwieswipfel, der wie ein Haifischzahn in den Himmel ragte. Dahinter der Kleine und der Große Pyhrgas und der Bosruck. Dahinter die wilden Gipfeln der Gesäuseberge. Im Norden erhebt sich das langgezogene Sengsengebirge über dem Windischgarstener Becken. Auch die Sonnenschirme der Dümlerhütte waren zu sehen. Klar ließen sich hier alle die wohlverdiente Brotzeit aus dem Rucksack schmecken, denn am Gipfelziel schmeckt diese besonders gut.
Der Abstieg erfolgte auf dem gleichen Weg hinunter zur gut besuchten Hütte, wo es noch einen Einkehrschwung gab. Man wollte schon aufbrechen da hörte man von weitem ein Donnergrollen und schon im nächsten Moment schüttete es wie aus Eimern. Nach etwa 20 Minuten war der Spuk auch schon wieder vorbei und es zeigte sich wieder die Sonne. In schwülwarmer Luft erfolgte nun der Abstieg vorbei an der Tommerlalm und durch den Präwald. Natürlich gab es dann noch eine Abkühlung im See bevor es wieder nach Hause ging.