Wasserklotz, Felsenfenster und Astein, eine Herbstwanderung…

…im Nationalpark Kalkalpen.

Die Gipfel der Oberösterreichischen Voralpen locken nicht durch ihre Höhe, sondern wegen ihrer phantastischen Aussicht. Das dachten sich auch 21 wanderbegeisterte Alpenvereinsmitglieder und besuchten dieses beliebte Wandergebiet.
Vom Parkplatz Zickerreit, kurz vor dem Hengstpass, startete die Gruppe zu ihrer herbstlichen Wanderung. Zunächst ging es auf einem Almweg hinauf zur Hanslalm auf 1199m. Leider war der Himmel noch vom Hochnebel verhüllt, auch wenn die Wetterapp noch vor ein paar Tagen herrlichen Sonnenschein versprach. Aber wenigstens regnete es nicht. Nach einer kurzen Pause folgten die DAVler über Almwiesen den Wanderschildern in Richtung Wasserklotz. Der unscheinbar wirkende Gipfel erweckte den Eindruck, das wird eine ganz gemütliche, einfache Wanderung.
Kurz vor dem Ahornsattel zweigte ein Steig ab hinein in den Herbstwald. Nun wurde der Anstieg steil. Der Weg war feucht und mit Wurzeln durchzogen, stellenweise felsig und mit Schotter bedeckt. Nun war es vorbei mit der Gemütlichkeit. Für so manchem der Gruppe war das steile Gelände eine Herausforderung für ihre Kondition und Trittsicherheit. Die DAV-Bergwanderleiterin Anita Kälker reduzierte dementsprechend das Tempo, denn in der Gruppe fühlten sich auch die etwas schwächeren Teilnehmer gut aufgehoben. Und so zog sich der lange Treck langsam hinauf zum Gipfel auf 1.505m Höhe. Hier gab es dann auch eine wohlverdiente, längere Pause.
Das Nächste Ziel war das Felsentor. Allerdings gab es kein Hinweisschild zum nahegelegenen Felsenfenster, nur einen Trampelpfad. Die Bergwanderleiterin Anita Kälker erkundete zunächst den Steig und verwies anschließend auf ein paar „heikle“ Stellen. Nun stiegen 10 trittsichere DAVler hinunter zum Felsentor, das sich im Latschengelände versteckte. Der Blick durch das große Fenster zeigte nach Osten hinunter über die Hintere Saigerin und der Unterlaussa. Beeindruckt von dem „Durchbruch“ zückten alle schnell ihr Handy um das besondere Erlebnis fest zu halten.Wieder zurück am Wasserklotz gab es noch das obligatorische Gipfelfoto.
Nun stand der Übergang zum Astein auf dem Programm. Dieser war, vom Wasserklotz aus gesehen, nur ein bewaldeter Hügel. Nach einer kurzen, felsigen Passage erreichte man den Kammweg. Mittlerweile kämpfte sich mehr und mehr die Sonne durch den Hochnebel. Der Laubwald aus Buchen und Bergahorn erstrahlte in den schönsten Herbstfarben. Fast eben zog sich der Steig vorbei an lichten Berghängen und durch dichten Jungwald. Kurz unterhalb vom Gipfel gab es dann doch wieder für so manchen eine Herausforderung. Ein paar ausgesetzte Stellen und eine kurze Kraxeleinheit führten zum Aussichtsgipfel. Der Platz am Gipfelkreuz was sehr beschränkt und so suchten sich die „Unerschrockenen“ eine Sitzgelegenheit auf dem schmalen Felsgrat. So kamen doch noch fast alle in den Gipfelgenuss im Sonnenschein. Die Sicht auf die 2000er vom Gesäuse und den schon mit Schnee überzuckerten Haller Mauern mit Pyhrgast und Scheiblingstein, war Phastinierend. Beim Blick nach Nordosten zeigte sich das Reichramminger Hintergebirge. Sogar die Gipfel der Schneeberge zeigten sich etwas schemenhaft am Horizont. Nordwestlich zeigte sich das Sengsengebirge deren Gipfel vom Nebel verhüllt blieben. Der Felsgrat viel fast senkrecht nach Westen ab, und von weit unten grüßte noch die Hanslalm wo man schon vor dem Aufstieg pausierte. Eine ganze Weile ließ man noch das Panorama auf sich wirken, bevor es wieder zurück über den Kammweg zum Wasserklotz ging. Und da die Wetterapp nun doch mit viel Sonnenschein Recht behalten sollte verweilte man auch hier nochmals eine halbe Stunde.
Der Abstieg erfolgte auf dem selben Steig wie der Aufstieg. Nun trennte sich die Gruppe in schnelle und nicht so schnelle Wanderer. Nach dem steilen Gelände wartete die „Vorläufergruppe“ an einem sonnigen Platz bis alle wieder beisammen waren. Gemeinsam ging es zurück zum Ausgangspunkt. Aber was wäre eine Bergwanderung ohne Einkehr? Da die Hanslalm schon geschlossen war, holte man dieses sehr wichtige Ritual nach. Bei der Rückfahrt, kurz vor Windischgarsten, lud das Wirtshaus Schafflmühle zum „Besten Speckbrot der Welt“ ein. Das wollte man sich natürlich als Abschluss des heutigen Wandertages nicht entgehen lassen.