Abenteuerliche Wanderungen im Mangfallgebirge

DAV-Pocking drei Tage unterwegs auf schmalen Pfaden und steilen Steigen.

Acht Mitglieder der DAV-Ortsgruppe-Pocking machten sich am Dienstag, den 7. Juli auf zum Tegernsee. Bei Enterrottach fuhren sie mit dem PKW auf einer schmalen Mautstraße bis ans Ende vom Valepptal. Hier schnürten sich die DAVler die Wanderschuhe. Gleich die erste Tour durch das Schinderkar auf den Trausnitzberg (Österreichischer Schinder) wurde zum abenteuerlichen Unternehmen. Zunächst ging es noch gemütlich auf der Forststraße durch den Wald, dann ein Wegweiser „Zum Schinder durch das Schinderkar“. Als die Wanderer den Wald verließen zeigte sich ein riesiges Schotterkar und darüber die zerklüfteten Felsabbrüche vom Schindermassiv. Es war brütend heiß und für zwei aus der Gruppe schien der Aufstieg in der Sonne doch zu anstrengend, so entschieden sich die beiden auf dem leichteren Weg bis zur Trausnitzalm zu wandern. Für einen weiteren Teilnehmer war auch dies zu viel, so dass er zum Parkplatz zurück und weiter durch das Valepptal bis zum Hüttenstützpunkt wanderte. Für die restlichen fünf der Gruppe ging es weiter dem Schinder entgegen. Dichtes Latschengestrüpp, dann spärlich bewachsene, feinschotterige Abschnitte und tiefe Wasserrinnen zogen sich längs den Berg hinunter. Ein immer schmaler werdender Steig verlor sich in einer dieser Rinnen. Mühselig und schweißtreibend ging es bergauf. Zu einem markanten Bergeinschnitt, dem sogenannten „Schindertor“ sollte der Steig führen. Aber die Alpinisten stiegen zu weit östlich auf. Nach einer guten halben Stunde dann die Erkenntnis, „Wir sind auf dem falschen Weg“. Auf abenteuerlichen Steigen querte die Gruppe das Kar. Über steil abfallende Schotterhänge und durch fast undurchdringliche Latschenfelder suchten sich die Alpinisten den Weg. Nach etwa einer Stunde Zeitverlust waren die Pockinger wieder auf dem markierten Weg. Das Schindertor vor Augen und ein vom Wasser zersetzter Steig führte die Alpinisten hinauf zum Bergeinschnitt. Nach und nach kletterten die Wanderer durch das mit Seilen und Stiften gesicherte Schindertor hinauf zum Sattel. Und nun der Blick nach Süden zu den Zillertaler Alpen, zum Rofangebirge und zum Karwendel. Auch das Gipfelkreuz war schon zu sehen, aber erst einmal eine kurze Rast, bevor der letzte Aufstieg zum Gipfel in Angriff genommen wurde. Wieder Seilversicherungen durch eine steile Felsrinne, und dann nach ca. 40 Minuten standen die „Harten Fünf“ auf dem 1808m hohen Schinder. Als Belohnung für die „Schinderei“ gab es ein 360° Panorama. Durch die schwüle Luft zeigte sich der Alpenhauptkamm nur schemenhaft, selbst der relativ nahe Wilde Kaiser „verschwand“ in der trüben Luft. Dafür waren Wendelstein, Rotwand, Sonnwendjoch und wie sie alle heißen, gut zu sehen. Nach der Wohlverdienten Gipfelrast ging es hinunter zur Trausnitzalm wo schon zwei der restlichen Gruppe warteten. Gemeinsam wanderte man nun zur Erzherzog-Johann-Klause, die für zwei Tage das Quartier der Wanderer war. Hier waren dann auch wieder alle acht Alpinisten vereint.


In der Nacht brachte ein Gewitter Abkühlung und so war der Himmel am nächsten Morgen wolkenverhangen. Das Ziel des zweiten Tages war das Hintere Sonnwendjoch. Um 9:00 Uhr brach die Gruppe auf. Wolkenfetzen zogen an den Berghängen entlang und immer wieder fielen Regentropfen vom Himmel. Der schlecht beschilderte Weg erschwerte den Einstieg in den richtigen Steig, dieser war zudem sehr schmal und kaum markiert. Orientierungssinn war angesagt. Erst als der Pfad eine Forststraße querte gaben Wegweiser die Richtung vor. Ein schmaler Steig führte nun über einen steilen Grashang und weiter in den Wald. Wieder querte eine Forststraße, wieder ein Wegweiser. Aber Petrus meinte es nicht gut an diesem Tag. Es fing heftig an zu regnen und so beschloss die Gruppe zur Ackernalm zu wandern. In der gemütlichen Gaststube verwöhnte der Hüttenwirt die Pockinger mit kulinarischen Köstlichkeiten. Als sich der Himmel wieder etwas lichtete, marschierten alle in etwa zwei Stunden zurück zur Erzherzog-Johann-Klause.

Das Wetter am nächsten Morgen zeigte sich wieder freundlicher. Um 9:00 brach die Gruppe auf zum Parkplatz. Der Rückweg führte durch das wildromantische Tal der Grundache. Die Hänge am Ufer glichen einem Regenwald. Überall dichter Pflanzenbewuchs. Ein schmaler Steig führte durch eine „verwunschene“ Schlucht und weiter den felsigen Hang hinauf bis zum Parkplatz.

Nach einer halben Stunde Autofahrt unternahmen die DAVler noch einen kurzen Abstecher auf den 1207m hohen Riederstein. Nach der Galaunalm führten unzählige Stufen einen Kreuzweg hinauf. Bei der Kapelle hoch über dem Tegernsee verweilte die Gruppe noch kurz und besann sich auf die schönen vergangenen Tage. Bei einer Einkehr im Gasthaus Galaunalm ließ man die herrlichen Bergerlebnisse ausklingen.

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