Auf dem Kaunersteig zur Gotzenalm und zum Feuerpalfen.

DAV-Ortsgruppe Pocking wandert hoch über dem Königsee.

Vergangenen Sonntag fuhr eine 14köpfige Gruppe DAVler zum Königsee. Eine 50minütige Bootsfahrt brachte die Wanderer bis zur letzten Anlegestelle bei der Sallet-Alm. Hier begann die Tour. Zuerst ging es ein kurzes Stück Steig am Ostufer entlang bis der Kaunersteig begann, und der hatte es in sich. Nun galt es 300 Höhenmeter auf mehr als 800 Holz- und Felsstufen zu überwinden. Der steile Anstieg trieb den Alpinisten den Schweiß auf die Stirn. War es der „Angstschweiß“? Denn Vorsicht war geboten! Die Holzstufen waren feucht und rutschig und der Steig vom vielen Regen der vergangenen Tage stellenweise schmierig. An steil abfallenden Stellen waren Drahtseile gespannt, die gerne zur Hilfe genommen wurden. Die Stufen schienen endlos, aber nach etwa zwei Stunden war das Steilgelände bezwungen. Aufatmen! Auf einer Lichtung war nun auch eine längere Pause angebracht. Jetzt zeigten sich auch gleich die ersten Gipfel des Steinernen Meeres. Nach einem kräftigen Schluck aus der Wasserflasche und einem Powerriegel waren die Kraftreserven schnell wieder aufgefüllt. Von nun an ging es gemächlicher bergauf. Der Taleinschnitt zwischen Gotzenberg und Regenbergl zeigte sich wie im Urwald. An den Hängen uralte Bergahorne, dazwischen Totholz das schon von Moos und Jungbäumen vereinnahmt wurde. Umgefallene, dürre Baumriesen sahen aus wie Skelette urzeitlicher Tiere, und auf den sattgrünen Grasflächen sprießte schon der gelbe Enzian, aus dessen Wurzeln der gleichnamige Schnaps gebrannt wird. Den Wanderern schien es als seien sie in einer anderen Welt. Kurz nach der Regenalm mündet der Kaunersteig in den Reitsteig Hier öffnete sich der Blick auf den Watzmann, dessen berüchtigte Ostwand noch von vielen Schneefeldern bedeckt war. Nur seine Gipfel wollte der Berg nicht zeigen und verhüllte sie in Wolken. Leicht ansteigend wanderten die DAVler nun weiter auf den Reitweg durch lichten Lärchenwald und über etliche Schneereste. In östlicher Richtung erhob sich das Hagengebirge das im Gegensatz zum wilden Watzmannmassiv einen schon fast lieblichen Charakter vermittelte. Nach etwa 4 Stunden erreichte die Gruppe die freien Almwiesen der Gotzenalm. Auf die einladenden Terrasse der Berghütte ließen sich die Wanderer nicht lange bitten, denn Durst ist schlimmer als Heimweh. Ein kaltes Getränk und eine tolle Aussicht waren Lohn der Mühen. Das Panorama war atemberaubend. Angefangen vom Hagengebirge bis zum Hochkönig, weiter über das schneebedeckte Steinerne Meer mit seinen markanten Gipfeln vom Funtenseetauern, der Schönfeldspitze und dem Großem Hundstod. Und natürlich wie zum Greifen nah der Watzmann. Das nächste Ziel der Gruppe war der Feuerpalfen auf 1741m und zur Aussichtskanzel Warteck. Diese liegt ca. 1100m hoch über dem Königsee und erlaubt schwindelerregende Tiefblicke auf St. Bartholomä. Die Ausflugsschiffe auf dem tiefgrünen Wasser des Königsees erschienen wie winzige Spielzeugboote und die vielen Touristen konnte man kaum sehen. Nach einem kräftezehrenden Aufstieg folgte nun ein langer Abstieg. Auf einer Almstraße wanderten die Pockinger gut 600 Höhenmeter hinunter zur Gotzentalalm auf ca. 1100m . Nun nochmals ein kleiner Anstieg . Ein Steig führte über blühende Almwiesen hinüber zur Königsbachalm auf 1240m. Von dort wanderte die Gruppe ein Stück entlang des Königbaches und auf breitem Wanderweg hinunter zum Parkplatz. Eine herrliche Acht-Stunden-Wanderung ging zu Ende.