Auf den Spuren der Steinzeit rund um Reutern und Bad Griesbach

Pockinger DAVler in der Heimat unterwegs
Vom Parkplatz bei der Kirche des kleinen Ortes Reutern besuchten die Teilnehmer der DAV Ortsgruppe Pocking zuerst das private Museum von Gerlinde Friedl. Hier erfuhr die Gruppe Wissenswertes über die Mittel- und Jungsteinzeit. Fachkundig erzählte Frau Friedl auch von den handwerklichen Fähigkeiten der Werkzeugherstellung unserer Vorfahren vor etwa 7000 Jahren. Unzählige Exponate wie Messer, Klingen Wurfspeereinsätze, Faustkeile und Steinbeile sind in Vitrinen, Kästen und Schubladen übersichtlich zu bestaunen. Wenn man bedenkt, dass Gerlinde Friedls Mutter all diese Gegenstände auf den Feldern rund um Reutern in Jahrzehnten gefunden, gesammelt, gesäubert und geordnet hat, so ist das eine bewundernswerte Leistung im Hinblick auf die Menschheitsgeschichte der näheren Heimat. Fasziniert von den Funden verließ man das Museum und wanderte an Feldern vorbei zum Hof Neukl. Hier lud die liebevoll renovierte Hauskapelle zur Besichtigung ein. Außerdem hatte man bei frühlingshaften Temperaturen eine großartige Aussicht auf die hügelige Landschaft des Rottals. Nach einer Brotzeit- und Trinkpause begaben sich die Wanderer in das Mischwaldgebiet bei Bad Griesbach. Dieser Wald besticht durch seine Vielfalt an Baumarten. Die Gruppe wurde durch einen Teilnehmer auf die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Douglasfichten aufmerksam gemacht, die sich hier gut eingefügt haben. Begleitet vom Gesang der Waldvögel erreichte man den Waldlehrpfad „WaldWunderWelt“. Hier wird abwechslungsreich auf Schautafeln der ewige Kreislauf des Waldes von Werden, Wachsen und Vergehen spannend erklärt. Im Schatten der Bäume liegt der höhlenartige, moosbewachsene Teufelsfelsen. Dieser diente wohl bereits in der Altsteinzeit als Wohn- und Kulthöhle. Die auf einer Infotafel beschriebene Höhlenmalerei „Tanzende Habergeiß“ konnte auch nach intensiver Suche keiner entdecken. Das nächste Ziel war der Geldfelsen. Im Juni 1929 fand man gut verborgen in einer Felsspalte sechs Tongefäße mit 4000 Münzen aus dem 12. – 15. Jahrhundert. Der Münzschatz wird in der staatlichen Münzsammlung in München aufbewahrt. Die Wanderung neigte sich dem Ende entgegen und als man den letzten Hügel kurz vor Reutern erreichte, genoss man am späten Nachmittag noch einmal die schöne Aussicht. Ein Teil der Gruppe hielt abschließend noch Einkehr in einem gemütlichen Café in Bad Griesbach.