Ins wild-romantische Naturschutzgebiet Kleines Kösselbachtal
Alpenverein Pocking erwandert eine Donausteig-Rund in Heimatnähe
Auf der Südseite des Donautals, wo sich der Sauwald zum Innviertler Granithochland erhebt, befinden sich mehrere steile Gräben. So auch das Kleine Kösselbachtal. Dieser „Donau-Dschungel“ war Ziel der letzten „Unter-der-Woche-Wanderung“ vom Alpenverein Pocking. Eine 18köpfige Pockinger Alpenvereinsgruppe freute sich auf dieses Natur-Highlight.
Gestartet wurde in der Ortschaft Wesenufer direkt an der Donau. Es ging zunächst kurz der Straße entland bis zum Skulpturenpark von Annemarie und Günther Fahrner. Schnell wurden die Handys gezuckt, denn die rostigen, eisernen Statuen waren ein willkommenes Fotomotiv. Weiter führte ein Feldweg hinunter zum Eingang ins Kleine Kössekbachtal. Eine Infotafel und verschiedene Wegweiser gaben die Richtung vor. Lila Glockenblumen und der Rosarote Fingerhut säumten den Weg. Nach ein paar Kehren zweigte ein schmaler Steig ab, der die Grippe ins V-förmige Erosionstal führte. Im kühlen Schatten der Bäume öffnete sich eine märchenhafte Natur. Das dichte Blätterdach ließ nir spärlich ein paar Sonnenstrahlen durch. Man wanderte durch einen dschungelartigen Baumbestand, vorbei an felsige Hänge und urigen Blockhalden. Überall vermooste Felsblöcke, entwurzelte Bäume und ein Gewirr aus verrottenden Ästen. Sie alle sind die Gestalter des tief eingeschnittenen Tales. Weiter oben ließ die Steilheit des Geländes ab und man erreichte den Ausgang der Schlucht. Am Waldrand dann ein schattiger Rastplatz. Schnell wurden die Bänke belagert für eine kurze Pause. Nun zeigte sich die sanfte Hügellandschaft Oberösterreichs. Der Duft von frischem Heu lag in der Luft und erwckte bei so manchen Kindheitserinnerungen.
Nach der verdienten Rast ging es weiter auf schmalen Güterwegen, vorbei an schmucken Häusern und einzelnen Gehöften zum 4/4 Blick, einem Aussichtspunkt mit Schautafeln, Sitzbänken und Info-Tafeln. Bei klarer Sicht reichen hier die Blicke weit hinein in den Hausruckviertel, den Mühlviertel, den Traunviertel und den Innviertel. Bei stahlenden Sonnenschein und einer leichten Brise wanderten die Pockinger nun durch die Kulturlandschaft des Innvietels. Nach einer einzelnen Hofstelle zweigte schließlich ein unscheinbarer Pfad ab. Über eine Wiese ging es hinunter in eine Mulde. Nur spärliche Markierungen ließen den Weg erahnen. Dann ein Durchgang und endlich ging es wieder in den schattigen Wald. Man überquerte den Bach und kam wieder hinaus aufs Bauernland. Und zur kleinen Ortschaft Dorf. Ein altes Bauernhaus und die Dorfkapelle zogen sofort die Blicke auf sich. Wieder bog der Wanderweg ab ins Gelände durch Wiesen und Felder. In einem Getreidefeld leutete es kornblumenblau. Fast konnte man meinen wurden hier statt Weizen Kornblumen gesät.
Wie eine Pilgergruppe marschierten die DAVler weiter zur Ruine Burgstall und zur St. Pankratz-Kapelle. Weit unten in der Schlucht rauschte wieder der Kösselbach, an dessen Leithe sich der Rupertiweg hinunter zur Donau und zum Eingang des KL. Kösselbachtals zog. Hier warteten die Wanderer bis die Autofahrer in Wserufer die Fahrzeuge holten.
Zum Ausklang des Tages gab es noch eine wohlverdiente Einkehr in Schardenberg. Ein herrlicher, aber auch langer Wandertag wird allen wohl noch lange im Gedächtnis bleiben.
Wanderung zum Gut Lichtenau
Vier Mitglieder des Alpenvereins Pocking wanderten bei schönem Wetter zum Gut Lichtenau im Bayerischen Wald. Vom Parkplatz Manzenberger Christuskreuz ging es über Waldwege bergauf. Hier eröffnete sich eine wunderbare Sicht auf den Bayerischen Wald. Weiter ging es zu einem Aussichtsturm, der leider geschlossen war. Im Berggasthof Lichtenau kehrte die Gruppe ein. Nach der
Pause wanderten sie abwärts auf Waldwegen und Teerstraßen zur Kapelle Heilig Röhren. Anschließend wanderte die vier über Kümmerring und Hunaberg ins Erlautal. Es ging vorbei an der Knittmühle zum ersten Erlaustausee mit den Fischtreppen und zum zweiten Erlaustausee. Ein wunderbarer Weg führte nun den ganzen See entlang, bis die Gruppe wieder Manzenberg und den Parkplatz erreichte. Schön wars aber auch anstrengend.
Die Frommerkogelrunde – Eine Gipfelschau der Extraklasse
Alpenverein Pocking genießt Blütenpracht und Panorama
Der Frommerkogel, mit seinen 1883m gehört zum Tennengebirge und liegt südlich des Hauptmassives und bietet ein beeindruckendes 360° Panorama. Die sogenannte Frommerkogelrunde startet in St. Martin am Tennengebirge und zieht sich über einen langgezogenen Bergrücken mit Korein, 1850m und Ostermaisspitze, 1682m. Für 13 Pockinger Alpenvereinsmitglieder war diese Genusstour das Ziel an diesem Sonntag.
Von St. Martin aus ging es zunächst zu den Gehöften von Bichlberg bis der Wanderweg über eine Wiese in den Bergwald führte. Der Weg zog sich nun in westliche Richtung den Hang hinauf. Hier gab es eine botanische Überraschung, ein Frauenschuh streckte seine beeindruckende Blüte den Wanderern entgegen. Nach etwa 1 ½ Stunden lichtete sich das Gelände und die Gruppe erreichte die Almwiesen der Langeckalm auf ca. 1400 m Höhe. Beeindruckend schoben sich der Gosaukamm mit der Bischofsmütze und der Dachstein ins Blickfeld.
Angekommen bei der privaten Hütte ließ man sich gerne zu einer längeren Pause nieder. Die Sonne gab ihr Bestes und auf den Wiesen weideten genüsslich die Kühe. Ein Bergidyll vom Feinsten. Beim Blick nach Westen grüßte schon das Gipfelkreuz vom Frommerkogel. Nun war auch der Blick zum Alpenhauptkamm mit dem Tauerngebirge frei, und schon wurde gerätselt welche Dreitausender zu sehen waren. Wie zum Greifen nah erschienen die Radstätter Tauern mit dem markanten Mosermandl.
Nach der verdienten Stärkung folgte nun die lange Querung unterhalb des Höhenrückens. In mäßiger Steigung ging es vorbei an bunt blühenden Berghängen. Wundklee, Storchschnabel und Zwergpriemel blühten um die Wette. Nun war die Wegführung nicht mehr eindeutig. Erosionsrinnen und verwitterte Markierungen verlangten einen guten Orientierungssinn. Am Ende der Freifläche dann ein Übertritt und schon waren alle wieder auf dem richtigen Weg. Auf dem abwechslungsreichen Steig erreichte die Gruppe schließlich die verfallene Tonialm. Nur ein paar Mauerreste zeugen noch von der einstigen Almwirtschaft. Wieder waren keine Markierungen zu finden, aber Dank einer guten Wanderapp gelangten die DAVler zur Widderalm, dem nächsten Zwischenziel. Hier auf ca. 1600 m Höhe zieht ein Wanderweg von Sonnberg herauf und hier traf man das erste mal auf andere Wanderer. Leider ist auch diese Alm nicht bewirtschaftet aber ein Brunnen mit frischem, kalten Trinkwasser sorgte für eine wohltuende Abkühlung. Nun hieß es bei einer kurzen Rast die Energiereserven zu mobilisieren, denn nun folgten die nächsten, relativ steilen, 280 Höhenmeter zum Gipfel.
Der Steig führte nun in vielen Kehren einen Wiesenhang hinauf zur nächsten Anhöhe. Nun zeigte sich auch wieder das Gipfelkreuz. Die Hänge waren eine einzige Augenweide. Eine Farbpalette an Alpenblumen breitete sich aus. Das Blau des Enzians, das Gelb der Hahnenfußgewächse und das purpurne Rosa vom Alpen-Steinquendel zauberten bunte Tupfen in das Grün der Hänge. Jetzt nur noch ein paar steile Kehren und dann endlich geschafft. So gegen 13.00 Uhr standen dann alle glücklich am Gipfelkreuz. Bei einer deftigen Brotzeit aus dem Rucksack ließ man die Bergblicke auf sich wirken. Ein geniales 360° Panorama breitete sich vor den Alpinisten aus. Visavis das Hauptmassiv des imposanten Tennengebirges. Weiter rechts die Osterhorngruppe und dahinter das Tote Gebirge. Anschließend der Goßaukamm mit der markanten Bischofsmütze und gleich daneben das Dachsteinmassiv. Nach Süden blickte man über das Tal des Pongaus hinweg bis zu den weißen Gipfeln der Tauern. Im Osten dominierte dann der Hochkönig bis sich das Tennengebirge wieder ins Panorama einreihte.
Nach der verdienten Gipfelrast folgte der schönste Teil der Bergrunde, die Wanderung über den langgezogenen Bergrücken der Koreinhöhe. Im sanftem Auf und Ab ging es durch vereinzelte Latschenfelder und vorbei an von Wind und Wetter gezeichneten Berglärchen. In so manchen Sänken schien es als sei der letzte Schneerest erst verschwunden.
Mittlerweile versteckte sich die Sonne immer mehr hinter den Wolken. Über den Radstätter Tauern stand bedrohlich ein Gewitter, das man vom Korein aus gut beobachten konnte. Und auch im Osten brodelte es bereits. Hoffentlich kommen wir trocken ins Tal. Flotten Schrittes marschierte die Gruppe nun durch Latschengelände über Stock und Stein bis zur Ostermaisspitz, 1682m, dem letzten Gipfel der Runde. Direkt 700 Höhenmeter unterhalb lag St. Marin und da musste man noch hin. Bedrohlich zeigte sich der Himmel und man wollte schnell das steile Gelände der ersten 200 Höhenmeter vom Abstieg hinter sich lassen.
Unten an der Forststraße angekommen war vom Gewitter nichts mehr zu sehen. Nur vereinzelt spürte man einen Regentropfen auf der Haut. Schnell ging es nun vorbei an der Ostermaisalm und Buttermilchalm bis hinunter nach St. Martin. In einem Biergarten ließ man den Wandertag ausklingen bevor es mit dem Auto zurück nach Hause ging.
Auf den höchsten Punkt im Sauwald – dem Haugstein.
Alpenverein Pocking startet wieder mit den „Unter-der-Woche-Wanderungen.“
Einmal im Monat findet eine Seniorenwanderung statt, aber als Senioren wollen sich die vielen Teilnehmer dieser Touren noch nicht bezeichnen.
Lieber ist ihnen der Ausdruck „Schon lange jung geblieben“ oder „Ü60er.“
Die erste dieser Wanderung fand Mitte April statt. Für 14 Wanderfreunden ging es in den Sauwald im benachbarten Oberösterreich. Ausgangspunkt war Vichtenstein über dem rechten Donauufer.
Man folgte der Beschilderung „Donausteigrunde“ vorbei an der Burg Vichtenstein, die schon seit jeher bewohnt wird. Schon nach einer kurzen Wegstecke aufwärts erreichte man einen Aussichtspunkt mit Blicken bis weit hinein ins Mühlviertel.
Weiter zog sich nun die Wanderroute durch die Kulturlandschaft Oberösterreichs. Blühende Obstbäume säumten den Weg und von weitem hallte der Ruf des Kuckucks. Beim Rastplatz „Teich“ luden Bänke ein zur ersten Trinkpause. Das Wasser war voll mit Froschlaich und am Gewässerrand blühten die ersten Sumpfdotterblumen.
Im stetigen Auf und Ab wanderte die Gruppe nun abwechselnd durch Wald und Flur. Immer wieder öffneten sich Weitblicke hinüber nach Untergriesbach und über die sanften Hügel des Mühlviertels. Ein schmales Sträßchen schlängelte sich durch die Landschaft. Verborgen im wilden Gestrüpp versteckte sich eine verfallene Hofstelle. Auf Mauerresten mit kleinen, glaslosen Fensteröffnungen wachsen bereits wieder Moose, Flechten und Bäume. Daneben eine große, runde Öffnung, die hinunter in einen längst vergessenen Erdkeller führte. Im Gewirr aus Holunderbüschen und Brennesseln wirkte alles wie ein verwunschener Ort aus einem Märchenbuch.
Das nächste Etappenziel war der Ort Stadl auf 720m Höhe. Die kleine Ortschaft ist auch bekannt durch ihre Höhenloipe, die im Winter zahlreiche Langläufer anzieht. Warme Sonnenstrahlen und die Bänke am Aktivzentrum wurden sofort für die Mittagspause in Beschlag genommen.
Danach folgte der kurzweilige Aufstieg zum Haugstein. Über den Kreuzweg wanderten nun die Pockinger stetig bergauf. Schon nach kurzer Zeit war die Jagabildkapelle erreicht. Eine Legende erzählt vom Jäger Leopold Greiner, der hier von Wilderern an einem Buchenstamm gefesselt wurde und durch die Fürsprache der Muttergottes befreit wurde. Auch ein Gedenkstein mit einem Flugzeugpropeller erinnert an ein Unglück im Jahre 1943.
Der höchste Punkt war aber noch nicht erreicht. Ein schmaler Steig zog sich nun durch den idyllischen Mischwald. Überall,wie von Riesenhand verstreut, lagen mit Moos überwucherte Granitblöcke. Genau eine solche Granitsteinformation bildet den Gipfel des Haugsteins mit 895m Höhe. Dieser ist auch zugleich auch der höchste Punkt des gesamten Donausteigs. Der Wegverlauf führte nun wieder in nördliche Richtung über den Höhenzug. Schließlich öffnete sich das Gelände. Irgendwo hir muss ein toller Aussichtspunkt sein, und schon nach kurzer Suche erreichte die Gruppe einen freien Felsabsatz. Der Blick war phantastisch. Weit unten an der Donau die bayrische Marktgemeinde Obernzell und darüber im Blickfeld die Ortschaft Untergriesbach und die sanften Bergrücken des Böhmerwaldes. Man konnte sich kaum satt sehen an diesem Panorama. Irgendwann mussten sich die DAVler dann doch losreißen von den Fernblicken.
Flotten Schrittes ging es nun hinunter nach Vichtenstein, vorbei an der Burgkulisse und zurück zum Ausgangspunkt. Ausklingen ließ man diesen herrlichen Tag bei einer Einkehr im Kirchenwirt in Schardenberg.
Eröffnung der Wandersaison
Heuer ging es in den Kobernaußer Wald mit dem Windpark Munderfing.
Der Kobernaußer Wald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Österreichs. Die mittelgebirgsartige Hügelkette ist durchzogen von Forst- und Wanderwegen und bietet im Frühling ideale Wanderbedingungen.
Schon bei der Anfahrt nach Munderfing waren die Windräder zu sehen und irgendwie verbreitete dieser Anblick eine gewisse Spannung, denn von der Nähe hatten die Pockinger solche Anlagen noch nicht gesehen.
Ausgangspunkt der Wanderung war beim Wirt in Kolming. Ein kurzes Stück schmales Asphaltsträßchen und ein Radweg führte die Gruppe durch den kleinen Ort Parz. Auf einer angrenzenden Wiese grasten Schottische Hochlandrinder, die sofort die Aufmerksamkeit auf sich zogen, zumal auch kleine Kälbchen dabei waren. Auf Forst- und Wanderwegen zog sich nun die Route im stetigen Bergauf und Bergab vorbei an der Brückelhöhe zum Klosterberg, beide schon auf über 600 Meter Höhe. Danach weiter zur Riesentanne mit einem einladenden Rastplatz. Klar ließ man sich hier gerne zur Brotzeit nieder. Leider ist nur noch der Stumpf, dieser ehemals größten Tanne des Kobernaußer Waldes, zu sehen. Sie ist, oder besser gesagt sie war ca. 400 Jahre alt und hatte einen Durchmesser von 5,30 m in Brusthöhe. Angesichts dieser Daten muss die Tanne wahrlich riesig gewesen sein.
Weiter ging es nun in Richtung der Windräder, die man durch das lichte Astgewirr der Bäume schon sehen konnte. Eine halbe Stunde später stand die Gruppe bei einer der 6 Windanlagen. Das höchste der Windräder ist 166m hoch mit einem Rotordurchmesser von 136 m. Schwindelerregend und zugleich phantasierend war der Blick von unten am Sockel bis hinauf zu den rotierenden Flügeln. In Sichtweite zeigten sich noch zwei weitere Windräder.
Das stetige Surren der Rotorblätter begleitete die Gruppe noch eine ganze Weile bis zu einer Jagdhütte auf einer Lichtung. Hier ließ man sich die Sonne auf den Pelz scheinen, fast hätte man die Zeit vergessen.
Auf der Mehrentaler Forststraße und dem Weg „Jakobtal 1“ ging es weiter zum Weißenstein. Nun war es nur noch ein Katzensprung zur Weißenhöhe mit drei weiteren Windanlagen und einem großzügig angelegtem Rastplatz. Nochmals ließ man die Szenerie auf sich wirken.
Beim Rückweg zeigten sich nun auch immer wieder die schneebedeckten Gipfeln der Alpen. So gegen 16.00 Uhr war man schließlich wieder am Ausgangspunkt. Natürlich stand auch noch eine Einkehr beim Wirt´s Kolming in der Tourenplanung.
Wanderfreuden zwischen den Jahreszeiten.
Alpenverein Pocking wandert vom Winter in den Frühling.
Der März zählt noch zu den Wintermonaten und bietet oft noch winterliche Verhältnisse. Doch wie schon in den vergangenen Jahren gleicht der Spätwinter schon eher einem Frühling. Es war das vorletzte Märzwochenende als acht Pockinger Wanderfreunde die offiziellen Wintertouren ausklingen ließen. Ziel war dieses Jahr der Flachgau mit der Loibersbachhöhe und dem Faistenauer Schafberg im Salzburger Land.
Vom Parkplatz im Döller Wald wanderte die motiviere Gruppe auf Forstwegen zur Mittereggalm. Von hier führte nun ein Steig zur Stegeralm. Inmitten der freien Almfläche stand die Hütte bereits in der Sonne und bot den Pockingern einen einladenden Rastplatz. Zurück auf dem Wanderweg führte die Route hinaus aus dem Bergwald. Der Unterschied zwischen Nord- und Südhängen war enorm. Wärend auf den schneefreien Südhängen schon der Huflatig blühte waren die Nordhängen noch mit ergiebige Altschneefelder bedeckt. Doch die warme Märzensonne war unerbitterlich, über die aufgeweichte und durchnässte Schneeschicht stapften die DAVler hinauf zur 1.473m hohen Loibersbachhöhe. Hier bot sich den Wanderern eine tolle Bergsicht zum Tennengebirge und dem markanten Schmittenstein, bis weit hinaus ins Alpenvorland und zum nächsten Gipfelziel, dem Faisenauer Schafberg. Schwungvoll ging es anschließend 100 Höhenmeter hinunter zur Oberwiesalm. An der windgeschützten Hausmauer der Dölleralm schmeckte die mitgebrachte Brotzeit besonders gut.
Gut gestärkt folgte nun der Aufstieg zum Faistenauer Schafberg. Der Steig zog sich serpentinenartig über den mit Buchen bewaldeten Südhang bergauf. Bärlauch, Buschwindröschen und lila Leberblümchen kündigten schon den unaufhaltsamen Frühling an. Nach einer dreiviertel Stunde und 200 Höhenmetern standen die Pockinger am Gipfelkreuz. Die Rundumsicht war gigantisch. Dachstein, Gosaukamm und viele weitere 2000der der Ostalpen präsentierten sich wie auf dem Silbertablett, und fast schon unendlich reichte die Sicht weit hinaus über die sanfte Hügellandschaft Oberösterreichs.
Zurück ging es wieder zur Oberwiesalm und weiter dem Wanderweg folgend zum Parkplatz.
Winterfeeling, Frühlingsboten und die Leidenschaft für die Berge.
Alpenverein Pocking macht drei „Winter“-Touren die unterschiedlicher nicht sein konnten.
Mayrwipfl
Der Winter 2025 ist in den Voralpen alles andere als optimal. Schnee ist Mangelware. Trotzdem machte der Alpenverein Pocking einige tolle Touren, mit dem Motto: “ Ein bisschen was geht immer “.
Der Mayrwipfl bei Windischgarsten, ein östlicher Ausläufer vom Sengsengebirge, stand am 23. Februar auf dem Programm. Zu dieser Zeit sollte der Schnee meterhoch liegen, aber leider sind solche Bedingungen immer seltener. Das Wetter war an diesem Sonntag alles andere als optimal, so war es nur eine kleine Gruppe von fünf fest entschlossenen Berglern die sich auf den Weg machten. Gestartet wurde vom Winterparkplatz kurt vor Muttling auf ca. 940 m Höhe. Schneeschuhe waren an diesem Tag nicht nötig, aber Grödeln von Vorteil.
Eine Forststraße führte die Gruppe zum Haslersgatter und weiter auf Wanderwegen hinauf zur verfallenen Mayralm. Das Wetter war alles andere als einladend, aber wenigstens regnete es nicht. Nun war das Gelände von einer harschen Altschneedecke überzogen. Man folgte einer eingetretenen Spur, aber leider war diese nicht immer gut zu erkennen. Im lichten Bergwald war es nicht so einfach. Mal schneefrei und die Wanderspur gut einsehbar und gleich wieder Schneeflächen mal mit und mal ohne Spuren. Wie bei einer Schnitzeljagd suchte man sich hier die Aufstiegsroute. Erst als Latschengestrüpp den Wald ablöste und das Gelände steiler und felsiger wurde war der weitere Wegverlauf gut einzusehen.
Bereits zur Mittagszeit standen die Pockinger DAVler am Gipfelkreuz. Tolle Fernblicke wurden ihnen aber nicht geschenkt, stattdessen Nebelgrau und kalter Wind. Für die verdiente Gipfelbrotzeit war es eindeutig zu ungemütlich. Dazu suchte man sich einen geeigneten Platz weiter unten im Latschengelände. Anschließend ging es der Aufstiegsroute entlang hinunter zum Parkplatz.
In einem urigen Gasthaus an der Hauptstraße gab es dann noch Speckbrot, Bauernkrapfen und Weißbier. Das Fazit des Tages, auch bei nicht so schönem Wetter lohnt es sich in die Berge zu gehen.
Schneibstein
Bereits eine Woche später war wieder eine Gruppe Pockinger Wanderer unterwegs. Diesmal ging es auf den 2.276 m hohen Schneibstein im Hagengebirge in den Berchtesgadener Alpen. Ausgeschrieben als Schneeschuhtour und in der Hoffnung auch eine solche machen zu können, machten sich acht Pockinger DAV-Mitglieder auf den Weg nach Berchtesgaden zum Parkplatz Hinterbrand.
Heute war Petrus gut gelaunt und bescherte den Wanderern einen Traumtag. Schon auf dem Weg zur Mittelstation der Jennerbahn zeigte sich ein strahlend blauer Himmel. Watzmann, Hochkalter und Reiteralpe sanden schon in der Sonne. Nur der Untersberg hatte noch eine „Mütze“ auf. Nun wurden die Schneeschuhe angelegt, denn der erste Teil der Tour lag noch im Schatten und der war Hang noch gut schneebedeckt. Oberhalb angekommen folgte man der ehemaligen Skipiste, die nun gut präpariert für Schneeschuhgeher, Schlittenfahrer und Ski-Touren-Geher freigegeben ist. Erst ab der Mittelkaseralm verlief die Route in der Sonne. Nun kletterten die Temperaturen schnell nach oben, Mütze und Handschuhe landeten im Rucksack. Auch die Schneeverhältnisse waren hier noch perfekt. Apfahrtsspuren der Ski-Touren-Geher durchzogen den Hang und auch viele Schlittenfahrer tummelten sich auf der extra ausgewiesenen Strecke. Nun wanderte man hinauf zur Einsattlung östlich vom Jenner, hier zweigte der Weg ab hinüber zum Stahlhaus, das auf dem Torrener Joch auf 1.733 m liegt.
Hier trennte sich die Gruppe. Zwei der Pockinger machten nur noch einen Abstecher zum Pfaffenkogel und wollten dann auf der Hütte warten. Die anderen sechs Frauen starteten nach einer kurzen Rast zum Gipfelanstieg. Schon beim Anblick über den noch weit oben liegenden Gipfelhang meldete sich bei einigen die Magengrube, das zieht sich aber noch gewaltig. Naja die 500 Höhenmeter im weiteren Aufstieg sind kein Pappenstiel, und es gibt ja die Option umzudrehen.
Die Schneedecke durch Latschengassen und über Felsabstufungen war gut eingetreten. Erst im freien Gelände wurde es schwierig und für drei weitere Mitstreiter war hier Schluss. Auch sie gingen zurück zum Stahlhaus. Die letzten 250 Höhenmeter hatten es dann noch in sich. Pulverschnee war eingeweht in Rinnen und Mulden. Man folgte einer der vielen Skispuren und selbst hier fand man nicht immer einen festen Halt mit den Schneeschuhen. Erst der finale Gipfelhang wurde wieder flacher und schon bald standen die drei hartgesottenen Frauen am Gipfelplateau.
Zur Belohnung gab es dann ein 360° Panorama mit Fernblicken vom Dachstein zum Hochkönig über das Steinerne Meer zum Watzmann. Im Tal das schneefreie Berchtesgadener Becken und anschließend der Untersberg. Hohes Brett und Hoher Göll und die Achenköpfe rundeten das Panorama ab.
Beim Abstieg „gleitete“ man durch den Pulverschnee die freien Hänge hinunter und erst in den Latschen folgte folgte man wieder den eingetretenen Weg. Auf der Terrasse vom Stahlhaus gab es dann noch Hüttenschmankerl und Sonne pur, bevor es wieder zurück zum Ausgangspunkt ging.
Geigelstein
Schon den nächsten Sonntag ging es auf den Geigelstein im Chiemgau.
Der Frühling ist nicht mehr aufzuhalten und auch die Berge in den Bayerischen Alpen leiden an Schneemangel. Vor allem die südseitigen Hänge sind schon weitgehend Schneefrei. Wieder machen sich acht DAV-Mitglieder auf zu einer Wanderung. Frühlingstour statt Schneeschuhwanderung.
Vom Parkplatz Huben folgten die Bergler zunächst dem Wanderweg bis zu einer Forsthütte, wo kurz darauf der Jagersteig abzweigte. Im lichten Buchenwald blühten schon die ersten Frühlingsboten. Leberblümchern streckten ihre lila Köpfe der Sonne entgegen und auch der gelbe Huflattich zeigte sich schon am Wanderweg. Nach gut einer Stunde lichtete sich das Gelände. Über Almwiesen wanderte nun die Gruppe hinauf zur Schreckalm auf 1.400 m. Klar gönnte man sich hier eine kurze Rast und freute sich über die Blicke hinüber zum Kaisergebirge und zum Mangfall Gebirge.
Im angenehmer Steigung zog sich nun die Aufstiegsroute, manchmal durch Altschneefelder, dann wieder auf Wanderwegen, bis zur Oberkaseralm. Danach zog sich der Steig durch den Südhang hinauf zum Sattel unterhalb vom Gipfel. Der Steig schwenkte nun nach rechts ins Latschenfeld. Hier war die Schneedecke noch gefestigt und von unzähligen Wanderern die Aufstiegsspur eingetreten. Und weil die letzten Höhenmeter dann doch noch steil wurden kamen wieder die Grödelen zum Einsatz. Sicheren Trittes standen dann alle um punkt 12.00 Uhr Mittags am Gipfelkreuz des 1808 m hohen Geigelsteins. Eine Gipfelrast bei angenehmen Temperaturen, fast windstill und mit grandiose Fernsicht inklusive, was will man mehr.
Gut gestärkt ging es anschließend hinunter zur Priener Hütte und weiter über die Schreckalm und den Jagersteig zurück zum Ausgangspunkt.
Der Frühling kommt in großen Schritten und alle freuen sich auf die nächsten Touren in den Bergen.
Eine perfekte Winterwanderung mit Alpenblick
Alpenverein Pocking unterwegs am Dreisessel
Es war ein sonniger Sonntag als 11 Mitglieder vom Alpenverein Pocking eine Winterwanderung vom Dreisessel zum Plöckenstein unternahmen. Der Dreisesselhaus-Parkplatz war Ausgangspunkt dieser Genusstour.
Schon bei der Ankunft beim Parkplatz strahlte die Sonne von einem tiefblauen Himmel. Alle freuten sich schon auf einen sonnigen Tag. Wiedererwarten gab es eine geschlossene Schneedecke. Der Hochkammweg ist ein beliebter Wanderweg und schon gut eingetreten. Anstatt Schneeschuhe kamen wieder einmal Grödeln zum Einsatz.
Zunächst ging es zum Bayerischen Plöckenstein wo man schon die Aussicht bis weit hinein nach Tschechien genoss. Tote Bäume ragten wie Streichhölzer in den Himmel und in den und der Blick nach Süden zeichnete die Silhouette der Alpen in den Horizont. Im weiteren Verlauf der Wanderung ging es im stetigen Auf und Ab vorbei an aufgestockten Wurzelgebilden, die bei etwas Phantasie Fabelwesen erkennen ließen. Schließlich erreichte die Gruppe das Drei-Länder-Eck. Wieder Erwarte wehte an diesem Tag nicht der kalte Böhmische Wind sondern ein milder Föhnwind der den Wanderern eine traumhafte Fernsicht bis zu den Alpen bescherte. Auch der Hochstein und das Dreisesselhaus schienen in der klaren Luft zum Greifen nah. Klar gab es am Grenzstein eine kurze Rast mit Fototermin und heißem Tee. Gut gelaunt marschierte man nun auf leicht ansteigendem Gelände auf der österreichischen Seite weiter, geradewegs auf das Gipfelkreuz vom Plöckenstein zu. Immer wieder blieb man stehen um die Berge der Alpen zu bestimmen. Gr. Priel, Dachstein und Watzmann waren die markantesten Punkte im Panorama, darunter breitete sich ein dichtes Nebelband über dem Flachland aus. Erst die Erhebungen des südlichen Bayerischen Waldes standen wieder in der Sonne. Zugleich dominierte der Große Rachel mit seiner verschneiten Seewand die Szenerie weiter östlich.
Weiter ging es vorbei an Granitblöcken, die wie von Riesenhand aufeinander geschlichtet aussahen wie Wollsäcke. Die sogenannte Wollsackverwitterung ist typisch für viele Regionen im Bayerischen Wald. Pünktlich zur Mittagszeit standen dann alle vor den Blocksteinaufbau des Plöckensteins. Das mit einem Edelweiß geschmückte Metallkreuz leuchtete in der Sonne und weiter im Osten war der Moldaustausee zu erkenne. In Windgeschützten Lage gab es schließlich bei einer längeren Rast die wohlverdiente Gipfelbrotzeit.
Alle waren gut gelaunt und wollten eigentlich noch nicht zurück gehen, und so beschloss die Gruppe noch zum Adalbert-Stifter-Denkmal zu wandern. Im Gänsemarsch folgten die DAVler dem eingetretenen Wanderweg. Schon bald standen sie vor dem 14,5 m hohen Obelisken aus Granit, der auf einem Absatz oberhalb vom Plöckensteiner See steht. Die Blicke schweiften über die sanfte Hügellandschaft des südlichen Böhmerwaldes und der Moldaustausee lag den Wanderern förmlich zu Füßen. Zurück ging es anschließend wieder vorbei am Plöckenstein und weiter wieder auf dem Hochkammweg entlang der Grenze zu Tschechien zum Parkplatz.
Sonnenschein, blauer Himmel und eine verschneite Landschaft waren die perfekte Mischung für eine gelungene Winterwanderung.
Bei Wind und Wetter auf den Teisenberg bei Inzell
Alpenverein Pocking eröffnet die Wintersaison
Frei nach dem Motto: „Bei schönem Wetter kann´s ein jeder,“ machten sich 10 Pockinger Alpenvereins-Mitglieder auf nach Inzell. Der Große Teisenberg mit 1333m Höhe war ihr Ziel. Der bewaldete, abgeflachte Höhenzug liegt nördlich von Inzell. Naja, Berg ist vielleicht etwas übertrieben, er ist eher eine Erhebung. Immerhin ist er der nördlichste Tausender der Deutschen Alpen.
Ausgangspunkt war der Parkplatz „Markgraben“. Eine dünne Schneedecke überzuckerte die Landschaft und bei Minustemperaturen waren die Wege vereist. Anstatt Schneeschuhen kamen an diesem Tag Grödel zum Einsatz. Auf breitem Weg ging es zunächst in leichter Steigung bis zum Inzell-Blick, einem Aussichtspunkt auf 1028m. Bis hinunter nach Inzell reichte der Blick allemal, nur die darüber liegenden Berge waren versteckt hinter einem Vorhang aus Nebelgrau. Mittlerweile hatte es angefangen zu schneien. Es ist halt Winter, so die allgemeine Meinung, und so ließ man sich die gute Laune nicht verderben.
Kurze Zeit später erreichte die Gruppe die Bäckeralm auf 1067m. Hier gab es die erste Teepause. Ein Thermometer zeigte die Temperatur, -7° und dazu noch ein lausig kalter Wind, da wollte man schnell wieder los. Warm eingepackt folgten die DAVler dem Wanderweg. Eine dünne Neuschneeschicht bedeckte den harschigen Altschnee. Bei der nächsten Weggabelung dann die Überlegung: „Soll man dem Winteraufstieg folgen oder auf dem ausgewiesenen Wanderweg bleiben?“ Für die erfahrene Bergwander-Leiterin Anita Kälker steht die Sicherheit der Teilnehmer an erster Stelle. Sie kennt den Berg und weiß es folgt ein schmaler Steig eines doch manchmal sehr steilen Hanges. Nichts lebensbedrohliches, aber runterfallen will man hier auch nicht. Doch schon nach 50m war klar, die Querung ist gut zu machen, auch auf Grund der guten Ausrüstung der Wanderer. Der Steig, ausgetreten von unzähligen Wanderern, zog sich entlang des stellenweise abgeholzten, abfallenden Geländes. Schmelzwasser und Schneematsch, gefroren zu rutschigen Eisplatten, füllten die eingetretene Vertiefung. Schritt für Schritt meisterten alle diesen doch etwas heiklen Wegabschnitt.
Wieder auf der Forststraße stand man nun im offenen Gelände. Der schneidige Wind pfiff einem um die Ohren und selbst der wenige Schnee war hier zu einer doch beachtlichen Höhe zusammen geweht. Die DAVler folgten nun einer „Sackgasse“. Weglos, aber gut einsehbar, stapfte man in den Bergwald, wo man nach etwa 100m wieder auf den offiziellen Wanderweg stoßt. Bäume, mit rot-weißer Markierung, gaben die Richtung vor und führten die Wanderer auf eine Lichtung. Das Gipfelkreuz auf der Schneid, wie hier der höchste Punkt genannt wird, begrüßte die Wanderer. Im Windschatten der Bäume gab es heißen Tee aus der Thermoskanne und die obligatorische Gipfelbrotzeit. Auch den Gipfelschnaps, in Form einer hochprozentig gefüllten Nusspraline ließen sich alle schmecken. Mit dem Spruch: „Bei schönem Wetter kanns ein jeder“ prostete man sich zu. Nun will man hinunter zur Stoißeralm, in Sichtweite und etwa 70 Höhenmeter weiter unten, wäre diese bei gutem Wetter der perfekte Rastplatz gewesen. Aber schon der Blick über die freien Almflächen versprach „das wird heute nichts.“ Schneekristalle, angetrieben von einem unerbittlichen Eiswind, wirbelten über die Freiflächen. Vertrocknete Grashalme beugten sich dem Gestöber und in den Kuhlen sammelte sich der Schnee. Beim Hineintreten verlor so mancher Wanderer das Gleichgewicht. Die Schneeverwehungen bei der Stoißer Alm ließ man schnell hinter sich, man wollte so schnell wie möglich wieder in den windgeschützten Wald. Endlich wieder windgeschützt, folgte man einem Hohlweg hinunter zur nächsten Weggabelung. Auf einem von Eis und Schnee überzogenen Wanderschild war die Aufschrift „Zum Parkplatz Markgraben über Hubertushütte“ kaum zu lesen. Dieser Ausschilderung folgte nun die Gruppe und erreichte so gegen halb drei den Parkplatz. Zum Abschluss des Wandertages gab es noch eine Einkehr in einem Cafe` in Inzell.
Eine Genusswandern im vorderen Bayerischen Wald
Alpenverein Pocking unterwegs in herbstlicher Natur.
Die letzte Seniorenwanderung des Jahres führte die DAV-Ortsgruppe Pocking auf den 1.095 m hohen Hirschenstein nördlich von Deggendorf. Mit seinem sieben Meter hohen, steinernen Aussichtsturm bietet er einen herrlichen Blick hinein in den Bayerischen Wald und hinaus ins niederbayerische Hügelland.
Ausgangspunkt der Wanderung war Kalteck südlich von Achslach. Bei der Anfahrt durch den zähen Nebel ließ sich am Parkplatz der blaue Himmel schon erahnen. Ein Wegweiser „Hirschenstein über Rauher-Kulm“, lotste die Pockinger hinein in einen herbstlichen Mischwald. Mäßig ansteigend zog sich der Weg zunächst nach Westen und später nach Nordwesten. Am Wegesrand standen Fliegenpilze Spalier und Tautropfen auf den Grashalmen blitzten wie tausend Diamanten im Gegenlicht der Sonne.
Nach einer guten Stunde dann der Abzweiger. Der mit Laub bedeckte Trampelpfad ließ sich nur erahnen. Es ging vorbei an moosbedeckten Granitblöcken, die wie von Zauberhand am Hang verteilt lagen. Am kleinen hölzernen Kreuz des Rauhen Kulms schweifte der Blick hinaus ins Donautal das noch unter einer dicken Nebelschicht schlummerte. Wieder zurück auf dem Wanderweg ging es unterhalb des Klausensteins vorbei an wollsackverwitterten, kantengerundeten Gesteinsblöcken, die wie Kissen, Matratzen oder eben Wollsäcke übereinandergestapelt liegen. Auf den letzten Metern zum Gipfelplateau wechselte der Mischwald zu einem Buchenwald. Stattliche Buchen ragten mit ihrem bunten Blätterkleid in den strahlend blauen Himmel.
Das Gipfelziel mit Infotafeln und einer kleinen Schutzhütte war erreicht. Bänke luden ein zur Rast. Klar bestieg man noch den sieben Meter hohen Aussichtsturm und genoss den Panoramablick über die Bayerwaldberge die aus dem Nebel heraus ragten.
Nach einer langen Verweildauer hatte so wirklich keiner Lust auf den Abstieg. Dieser folgte der Beschilderung „Schuhfleck“, einem Knotenpunkt vieler Wanderwege die sich aus allen Himmelsrichtungen hier kreuzten. Von hier aus wanderten die Gruppe nun auf einem Teilstück des historischen Mühlgrabenwegs am Wasserlauf entlang.
Im Jahre 1720 wurde durch den Schwarzacher Hochwald ein 6,5 Kilometer langer Graben gezogen um die kurfürstliche Hofmühle in Schwarzach besser mit Wasser zu versorgen. Erst gegen Mitte des 20. Jahrhunderts wurde er aufgelassen.
Bei der nächsten Weggabelung gelangten die Pockinger wieder auf den Aufstiegsweg, den sich schon kurz darauf nach rechts verließen. Die Wanderroute zog nun unterhalb vom langgezogenen Rauhen Kulm talwärts. Bei einer Infotafel mit einem kleinen Unterstand wurde nochmals pausiert. Von hier aus machten einige der Gruppe noch einen Abstecher zum Burgstein. Der versteckte Aussichtsfelsen war geschmückt mit einem großen Holzkreuz. Das war zum Abschluss der Tour noch ein richtiges Schmankerl, denn schon kurz nach dem Pausenplatz war man zurück am Ausgangspunkt.