Bei Wind und Wetter auf den Teisenberg bei Inzell
Alpenverein Pocking eröffnet die Wintersaison
Frei nach dem Motto: „Bei schönem Wetter kann´s ein jeder,“ machten sich 10 Pockinger Alpenvereins-Mitglieder auf nach Inzell. Der Große Teisenberg mit 1333m Höhe war ihr Ziel. Der bewaldete, abgeflachte Höhenzug liegt nördlich von Inzell. Naja, Berg ist vielleicht etwas übertrieben, er ist eher eine Erhebung. Immerhin ist er der nördlichste Tausender der Deutschen Alpen.
Ausgangspunkt war der Parkplatz „Markgraben“. Eine dünne Schneedecke überzuckerte die Landschaft und bei Minustemperaturen waren die Wege vereist. Anstatt Schneeschuhen kamen an diesem Tag Grödel zum Einsatz. Auf breitem Weg ging es zunächst in leichter Steigung bis zum Inzell-Blick, einem Aussichtspunkt auf 1028m. Bis hinunter nach Inzell reichte der Blick allemal, nur die darüber liegenden Berge waren versteckt hinter einem Vorhang aus Nebelgrau. Mittlerweile hatte es angefangen zu schneien. Es ist halt Winter, so die allgemeine Meinung, und so ließ man sich die gute Laune nicht verderben.
Kurze Zeit später erreichte die Gruppe die Bäckeralm auf 1067m. Hier gab es die erste Teepause. Ein Thermometer zeigte die Temperatur, -7° und dazu noch ein lausig kalter Wind, da wollte man schnell wieder los. Warm eingepackt folgten die DAVler dem Wanderweg. Eine dünne Neuschneeschicht bedeckte den harschigen Altschnee. Bei der nächsten Weggabelung dann die Überlegung: „Soll man dem Winteraufstieg folgen oder auf dem ausgewiesenen Wanderweg bleiben?“ Für die erfahrene Bergwander-Leiterin Anita Kälker steht die Sicherheit der Teilnehmer an erster Stelle. Sie kennt den Berg und weiß es folgt ein schmaler Steig eines doch manchmal sehr steilen Hanges. Nichts lebensbedrohliches, aber runterfallen will man hier auch nicht. Doch schon nach 50m war klar, die Querung ist gut zu machen, auch auf Grund der guten Ausrüstung der Wanderer. Der Steig, ausgetreten von unzähligen Wanderern, zog sich entlang des stellenweise abgeholzten, abfallenden Geländes. Schmelzwasser und Schneematsch, gefroren zu rutschigen Eisplatten, füllten die eingetretene Vertiefung. Schritt für Schritt meisterten alle diesen doch etwas heiklen Wegabschnitt.
Wieder auf der Forststraße stand man nun im offenen Gelände. Der schneidige Wind pfiff einem um die Ohren und selbst der wenige Schnee war hier zu einer doch beachtlichen Höhe zusammen geweht. Die DAVler folgten nun einer „Sackgasse“. Weglos, aber gut einsehbar, stapfte man in den Bergwald, wo man nach etwa 100m wieder auf den offiziellen Wanderweg stoßt. Bäume, mit rot-weißer Markierung, gaben die Richtung vor und führten die Wanderer auf eine Lichtung. Das Gipfelkreuz auf der Schneid, wie hier der höchste Punkt genannt wird, begrüßte die Wanderer. Im Windschatten der Bäume gab es heißen Tee aus der Thermoskanne und die obligatorische Gipfelbrotzeit. Auch den Gipfelschnaps, in Form einer hochprozentig gefüllten Nusspraline ließen sich alle schmecken. Mit dem Spruch: „Bei schönem Wetter kanns ein jeder“ prostete man sich zu. Nun will man hinunter zur Stoißeralm, in Sichtweite und etwa 70 Höhenmeter weiter unten, wäre diese bei gutem Wetter der perfekte Rastplatz gewesen. Aber schon der Blick über die freien Almflächen versprach „das wird heute nichts.“ Schneekristalle, angetrieben von einem unerbittlichen Eiswind, wirbelten über die Freiflächen. Vertrocknete Grashalme beugten sich dem Gestöber und in den Kuhlen sammelte sich der Schnee. Beim Hineintreten verlor so mancher Wanderer das Gleichgewicht. Die Schneeverwehungen bei der Stoißer Alm ließ man schnell hinter sich, man wollte so schnell wie möglich wieder in den windgeschützten Wald. Endlich wieder windgeschützt, folgte man einem Hohlweg hinunter zur nächsten Weggabelung. Auf einem von Eis und Schnee überzogenen Wanderschild war die Aufschrift „Zum Parkplatz Markgraben über Hubertushütte“ kaum zu lesen. Dieser Ausschilderung folgte nun die Gruppe und erreichte so gegen halb drei den Parkplatz. Zum Abschluss des Wandertages gab es noch eine Einkehr in einem Cafe` in Inzell.