Das Fellhorn, 1.764m – ein phantastischer Aussichtsgipfel.

Abschlusswanderung vom Alpenverein Pocking führte ins Chiemgau.

Es war ein Bilderbuch-Herbsttag als sich zehn bergbegeisterte Wanderer auf machten ins Chiemgau. Der 1.764m hohe Gipfel des Fellhorns war das Ziel der Pockinger. Es sollte eine gemütliche Abschlusswanderung werden.
Vom Parkplatz Hinterbrand bei Reit im Winkl fuhren die DAVler die ersten 400 Höhenmeter mit dem Wanderbus hinauf zur Hindenburghütte. Hier startete die Tour. In der Sonne leuchtete das Blätterkleid der Bäume in den schönsten Herbstfarben. Der Himmel war strahlend blau, nur im Schatten hielt sich noch hartnäckig der Frost der vergangenen Nacht. Zunächst ging es in Richtung Obere Hemmersuppenalm bis rechts der Weg Nr. 152, der sogenannte Filzenweg abzweigte. Gleichmäßig und nur wenig ansteigend wanderte man durch ein Waldstück. Nun wurde der Weg zum Steig. Nach der ersten Geländestufe lichtete sich der Wald – endlich Sonne und eine Bank. Da ließ man sich gerne zu einer kurzen Pause nieder. Weiter ging es über teils steinigen, teils felsdurchsetzten Steig hinauf zur Eggenalm. Ein letzter kurzer Anstieg und dann wau, zum Greifen nah stand er da, der dominierende Wilde Kaiser. Auf dem offenen Geländer der Eggenalm steht auf einer Anhöhe eine Kapelle, darunter einige Almhütten und das Straubinger Haus mit einer sagenhaften Aussicht. Auf deren Sonnenterrasse sammelte man die nächsten Kräfte für den Gipfelaufstieg. Der Steig zog sich nun mäßig ansteigend den Hang hinauf und nach einer knappen Stunde standen alle beim Gipfelkreuz des 1.764m hohen Fellhorns.
Die Sicht war phantastisch! Im Süden leuchteten die vergletscherten Berge der Hohen Tauern mit Großglockner und Großvenediger und weiter rechts am Horizont grüßten die Zillertaler Alpen. Wie auf dem Präsentierteller zeigten sich Wilder und Zahmer Kaiser. Im Westen reihten sich nun Wendelstein, Spitzstein, Geigelstein und Kampenwand ins Panorama ein. Im Norden weit unten sah man ein Stück des Chiemsees und darüber Hochgern, Hochfelln und die Hörndlwand. Im Osten stand im Vordergrund die Steinplatte hinter der sich die Gipfel der Berchtesgadener Alpen erhoben. Den Abschlußss des 360° Panoramas bildete der markante Gebirgsstock der Loferer Steinberge.
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast wanderte die Gruppe über die grasbedeckte Hochfläche vorbei an einem Gedenkstein und folgte einem gut eingetretenen Pfad. Nach einer Wiesenmulde nochmals ein kurzer Anstieg. Ein nordseitiger, schattiger Latschenhang musste nun durchwandert werden. Stellenweise eisig war der mit Steinen und Wurzeln durchsetzte Steig. Die Einen trittsicher und souverän, einige etwas unsicher und vorsichtig aber mit der Hilfe der erfahrenen Bergler meisterten alle dieses etwas heikle Stück. Wieder in der Sonne wanderten alle leichtfüßig zum Straubinger Haus. Hier genoss man die Wärme der Herbstsonne bei Kaffee und Kuchen.
Schweren Herzens trat man den Rückweg an. Ein Stückwaid folgte man der Aufstiegsroute bis an einer Gabelung der Weg Nr. 15 zur Annakapelle auf der Oberen Hemmersuppenalm verwies. Auf dem oft feuchten, aber gut begehbarem Weg ging es flotten Schrittes bergab. Schnell war die Annakapelle erreicht, aber für eine kurze Besichtigung blieb keine Zeit, denn der letzte Wanderbus musste noch erreicht werden. Angekommen bei der Hindenburghütte wartete schon der Fahrdienst der die Gruppe zurück zum Parkplatz brachte.
Eine herrliche Herbstwanderung ging zu Ende und alle Teilnehmer stellten bei der Wanderleiterin Anita Kälker den Antrag, nächstes Jahr wieder so eine tolle Abschlusswanderung zu organisieren.