Die Frommerkogelrunde – Eine Gipfelschau der Extraklasse
Alpenverein Pocking genießt Blütenpracht und Panorama
Der Frommerkogel, mit seinen 1883m gehört zum Tennengebirge und liegt südlich des Hauptmassives und bietet ein beeindruckendes 360° Panorama. Die sogenannte Frommerkogelrunde startet in St. Martin am Tennengebirge und zieht sich über einen langgezogenen Bergrücken mit Korein, 1850m und Ostermaisspitze, 1682m. Für 13 Pockinger Alpenvereinsmitglieder war diese Genusstour das Ziel an diesem Sonntag.
Von St. Martin aus ging es zunächst zu den Gehöften von Bichlberg bis der Wanderweg über eine Wiese in den Bergwald führte. Der Weg zog sich nun in westliche Richtung den Hang hinauf. Hier gab es eine botanische Überraschung, ein Frauenschuh streckte seine beeindruckende Blüte den Wanderern entgegen. Nach etwa 1 ½ Stunden lichtete sich das Gelände und die Gruppe erreichte die Almwiesen der Langeckalm auf ca. 1400 m Höhe. Beeindruckend schoben sich der Gosaukamm mit der Bischofsmütze und der Dachstein ins Blickfeld.
Angekommen bei der privaten Hütte ließ man sich gerne zu einer längeren Pause nieder. Die Sonne gab ihr Bestes und auf den Wiesen weideten genüsslich die Kühe. Ein Bergidyll vom Feinsten. Beim Blick nach Westen grüßte schon das Gipfelkreuz vom Frommerkogel. Nun war auch der Blick zum Alpenhauptkamm mit dem Tauerngebirge frei, und schon wurde gerätselt welche Dreitausender zu sehen waren. Wie zum Greifen nah erschienen die Radstätter Tauern mit dem markanten Mosermandl.
Nach der verdienten Stärkung folgte nun die lange Querung unterhalb des Höhenrückens. In mäßiger Steigung ging es vorbei an bunt blühenden Berghängen. Wundklee, Storchschnabel und Zwergpriemel blühten um die Wette. Nun war die Wegführung nicht mehr eindeutig. Erosionsrinnen und verwitterte Markierungen verlangten einen guten Orientierungssinn. Am Ende der Freifläche dann ein Übertritt und schon waren alle wieder auf dem richtigen Weg. Auf dem abwechslungsreichen Steig erreichte die Gruppe schließlich die verfallene Tonialm. Nur ein paar Mauerreste zeugen noch von der einstigen Almwirtschaft. Wieder waren keine Markierungen zu finden, aber Dank einer guten Wanderapp gelangten die DAVler zur Widderalm, dem nächsten Zwischenziel. Hier auf ca. 1600 m Höhe zieht ein Wanderweg von Sonnberg herauf und hier traf man das erste mal auf andere Wanderer. Leider ist auch diese Alm nicht bewirtschaftet aber ein Brunnen mit frischem, kalten Trinkwasser sorgte für eine wohltuende Abkühlung. Nun hieß es bei einer kurzen Rast die Energiereserven zu mobilisieren, denn nun folgten die nächsten, relativ steilen, 280 Höhenmeter zum Gipfel.
Der Steig führte nun in vielen Kehren einen Wiesenhang hinauf zur nächsten Anhöhe. Nun zeigte sich auch wieder das Gipfelkreuz. Die Hänge waren eine einzige Augenweide. Eine Farbpalette an Alpenblumen breitete sich aus. Das Blau des Enzians, das Gelb der Hahnenfußgewächse und das purpurne Rosa vom Alpen-Steinquendel zauberten bunte Tupfen in das Grün der Hänge. Jetzt nur noch ein paar steile Kehren und dann endlich geschafft. So gegen 13.00 Uhr standen dann alle glücklich am Gipfelkreuz. Bei einer deftigen Brotzeit aus dem Rucksack ließ man die Bergblicke auf sich wirken. Ein geniales 360° Panorama breitete sich vor den Alpinisten aus. Visavis das Hauptmassiv des imposanten Tennengebirges. Weiter rechts die Osterhorngruppe und dahinter das Tote Gebirge. Anschließend der Goßaukamm mit der markanten Bischofsmütze und gleich daneben das Dachsteinmassiv. Nach Süden blickte man über das Tal des Pongaus hinweg bis zu den weißen Gipfeln der Tauern. Im Osten dominierte dann der Hochkönig bis sich das Tennengebirge wieder ins Panorama einreihte.
Nach der verdienten Gipfelrast folgte der schönste Teil der Bergrunde, die Wanderung über den langgezogenen Bergrücken der Koreinhöhe. Im sanftem Auf und Ab ging es durch vereinzelte Latschenfelder und vorbei an von Wind und Wetter gezeichneten Berglärchen. In so manchen Sänken schien es als sei der letzte Schneerest erst verschwunden.
Mittlerweile versteckte sich die Sonne immer mehr hinter den Wolken. Über den Radstätter Tauern stand bedrohlich ein Gewitter, das man vom Korein aus gut beobachten konnte. Und auch im Osten brodelte es bereits. Hoffentlich kommen wir trocken ins Tal. Flotten Schrittes marschierte die Gruppe nun durch Latschengelände über Stock und Stein bis zur Ostermaisspitz, 1682m, dem letzten Gipfel der Runde. Direkt 700 Höhenmeter unterhalb lag St. Marin und da musste man noch hin. Bedrohlich zeigte sich der Himmel und man wollte schnell das steile Gelände der ersten 200 Höhenmeter vom Abstieg hinter sich lassen.
Unten an der Forststraße angekommen war vom Gewitter nichts mehr zu sehen. Nur vereinzelt spürte man einen Regentropfen auf der Haut. Schnell ging es nun vorbei an der Ostermaisalm und Buttermilchalm bis hinunter nach St. Martin. In einem Biergarten ließ man den Wandertag ausklingen bevor es mit dem Auto zurück nach Hause ging.