Die Inzeller Kienbergrunde – eine Alpintour im Chiemgau

Alpenverein Ortsgruppe Pocking wandert auf anspruchsvollen Steigen zum Streicher.

Ausgangspunkt dieser Tour war der Parkplatz Zwing südlich von Inzell. Die acht Pockinger DAVler wanderten ca. 30 Minuten auf breitem Wanderweg hinüber zum Gasthaus Schmelz. Nach der „Eingehzeit“ bogen die Wanderer ein auf einen schmalen Trampelpfad hinauf zur Fahrriesboden- Kapelle. Hier war schon das Gipfelziel, der 1594m hohe Streicher zu sehen. Imposant erhob sich der Gipfel in den blauen Himmel. Nach kurzer Rast erfolgte der weitere Aufstieg auf dem Knappensteig. Der felsige, teils versicherte Steig verläuft nach Südwesten unterhalb steiler Felswände durch den Wald. Die felsigen Passagen wechselten sich mit erdige, von Wurzeln durchsetzten Wegabschnitten ab. Der Steig, der stets im Wald die Gruppe bergauf führte mündete schließlich in einer Schuttreise. Hier genossen die Alpinisten schon eine herrliche Sicht hinunter nach Inzell und auf den Höhenzug des Teisenberges. Die Schwüle der Luft und die Anstrengung trieb so manchem die Schweißperlen ins Gesicht. Da kam eine Pause gerade recht. Beim Weiterweg querte man das Schotterfeld und bog ein in einen lichten Lärchenbestand. Frühlingsblumen säumten den Steig der sich immer steiler und felsiger den Berghang hinaufschlängelte. Zuletzt noch durch eine abschüssige Rinne und endlich war der weitläufige Wiesensattel unterhalb vom Streicher erreicht. Auf dem Wegweiser stand „Streicher 10 Min.“ Gott sei Dank. Das letzte Stück Aufstieg zog sich gemächlich den Hang hinauf bis zum aussichtsreichen Gipfel. Hier präsentierten sich nun die Berchtesgadener und Chiemgauer Gipfel. Hoher Göll, Watzmann, Hochkalter und davor die Reiter Alpe und die Reiter Steinberge. Dominant beim Blick nach Süden das Sonntagshorn und gleich gegenüber in östlicher Richtung der Rauschberg. Im Norden blickte der Chiemsee hervor und die Orte Ruhpolding und Inzell betteten sich in die Talebene.
Nach der wohlverdienten Gipfelrast ging es zunächst zurück zum Wegweiserund dann über den Wiesensattel vorbei an der Inzeller Skihütte bis zur Kienbergalm. Begleitet wurde die Gruppe von der Blütenpracht verschiedenster Alpenblumen. Weißer Silberwurz, tiefblau der Frühlingsenzian und dunkelgelbe Sumpfdotterblumen zauberten farbenfrohe Kissen in das satte Grün der Wiese. Nach der Kienberg-Diensthütte folgte ein steiler Abstieg. Kehre für kehre meisterten die Alpinisten den Steilhang und kamen bei der Kaitlalm auf flaches Gelände. Auf einer Forststraße wanderten die Pockinger zur einladenden Pichleralm wo sie sich mit Almschmankerln verwöhnen ließen. Gut gestärkt musste nun der Alpensteig „bezwungen“ werdem. Ein alpiner, teils versicherter und ausgesetzter Steig der nochmals Konzentration, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit den Alpinisten abverlangte. Nach insgesamt 7 ½ Std. Wanderzeit, 14km Wegstrecke und 1030 Höhenmeter je im Auf- und Abstieg war der Parkplatz erreicht und eine eindrucksvolle Tour ging zu Ende.