Frühlingswanderung zur Schneid und zur Stoißer Alm

Alpenverein Pocking begrüßt den Frühling auf dem Teisenberg

Zehn bergbegeisterte Mitglieder des Pockinger Alpenvereins zog es am Ostermontag ins Chiemgau. Ziel der Gruppe war der 1333m hohe Teisenberg. Dieser ist zugleich der nördlichste Tausender der Deutschen Alpen.
Gestartet wurde kurz vor 9.00 Uhr vom Wanderparkplatz Markgraben. Bei bestem Frühlingswetter wanderten die DAVler nur leicht ansteigend bergauf. Die Forststraße führte die Gruppe in östliche Richtung. Am Wegesrand wurden sogleich die ersten Frühlingsblumen bewundert. Schlüsselblumen und Sumpfdotterblumen begleitet von Buschwindröschen zauberten weiße und gelbe Tupfen in den noch braunen Waldboden. Auch der Alpenpestwurz stand schon in voller Blüte. Ab und zu zeigte der Seidelbast seine rosa Blüten. Und plötzlich stieg den Wanderern Knoblauchduft in die Nase. Ein großer Fleck Bärlauch verströmte den penetranten Geruch.
Nach gut einer Stunde pflanzenkundlicher Wanderung erreichte die Gruppe den ersten Aussichtspunkt, den Inzellblick auf gut 1000m Höhe. Hier luden Bänke zur Rast ein. Inzell lag den DAVlern buchstäblich zu Füßen. Darüber erheben sich der Rauschberg und der Inzeller Kienberg mit dem Streicher. Langsam machte sich die Gruppe wieder auf den Weg. Das nächste Ziel war die Bäckeralm. Schon nach kurzer Zeit zeigte sich die große Almwiese mit der urigen Almhütte, nur leider befand sich die noch im Winterschlaf. Oberhalb der Alm am Waldrand steht eine Forsthütte an der man sich nochmals von der Sonne verwöhnen ließ.
Nun schwenkte der Weg nach Norden. Man querte die Forststraße und folgte nun einem wurzeligen Steig entlang der Westseite vom Teisenberg. Ausgehobene Wurzelstöcke und Baumstumpfen zeugten
von Sturm und Borkenkäfer. Für die Bergler ein „Glück“ denn immer wieder öffnete sich der Blick nach Westen zu den Chiemgauer Bergen. Am Horizont zeigte sich nun auch der Chiemsee. Pfützen und vereinzelte Schneereste mahnten zur Vorsicht. Braune Grasmatten ließen erahnen dass sich hier der Winter erst seit kurzem verabschiedet hat.
Beim nächsten Wegweiser war dann Insider-Wissen von der Bergwanderleiterin Anita Kälker gefragt. Man folgte dem Schild „Weg führt nicht weiter“ und erreichte nach kurzem Anstieg den Wanderweg der von Norden herauf führte. Jetzt nur noch ein kurzes Stück Weg durch den Wald und die Pockinger standen am geschnitzten Kreuz der „Schneid“, wie auch der Gipfel des Teisenbergs genannt wird. Hier waren die DAVler natürlich nicht alleine, denn der herrliche Aussichtsberg zog an diesem sonnigen Tag viele Bergfreunde auf den beliebten Gipfel. Jetzt war Aussicht genießen angesagt. Der Blick nach Osten war frei. Weit unten zeigte sich das Salzburger Becken mit der Stadt Salzburg. Am Horizont schweifte nun der Blick vom Traunstein bis zum Schafberg. Dazwischen erhob sich das noch Schnee bedeckte Höllengebirge. Im weiteren Verlauf war die Osterhorngruppe zu erkennen und anschließend der Untersberg. Quasi vis-a-vis dominierte nun der Hochstaufen, Zwiesel und der Gamsknogl, an dessen Nordabbrüchen sich noch hartnäckig der Schnee hält. Am nördlichen Horizont blitzten die schneeweißen Leoganger und Loferer Steinberge hervor. Natürlich wurde anschließend noch auf der Stoißer Alm halt gemacht, zumal hier Getränke angeboten wurden.
Auch wenn es noch so schön ist hier oben, irgendwann heißt es Abschied nehmen. Der Abstieg erfolgte nun hinunter bis zur Wegkreuzung. Nun ging es auf der Forststraße vorbei an der Hubertushütte. Dann war wieder Insider-Wissen gefragt, denn ein Steig ist immer interessanter als die Forststraße. Tourenbegleiterin Anita Kälker führte die Gruppe auf einem unmarkierten Steig und über freie Wiesenhänge. Von weitem war der Parkplatz schon zu sehen und so gegen 15.30 Uhr waren die Autos erreicht.
Bei einer Einkehr in einem nahegelegenen Wirtshaus ließ man die Wanderung ausklingen.