Kühe, Bingo Fragen und kühles Nass – DAV-Familientour zur Hefter Alm
Mit dem Auto ging es von Pocking aus rund zwei Stunden in Richtung Chiemsee, bis die Berge endlich vor uns auftauchten. Startpunkt: Parkplatz in Grassau am Chiemsee. Ziel: Die Hefter Alm – und zwar nicht allein, sondern als fröhliche Truppe aus zwei Familien, jeweils mit zwei Jungs zwischen 8-14 Jahren, sowie den Eltern und DAV-Mitgliedern, die die Tour anführten.
Wandern mit Kindern heißt nicht einfach nur ‚laufen‘ – es heißt Abenteuer erleben, entdecken, lachen und spielerisch lernen. Schon auf den ersten Metern war klar: Mit einem Bingo-Spiel, bei dem typische Gegenstände aus dem Wanderrucksack gefunden oder erraten werden mussten, vergeht die Zeit wie im Flug. Die Jungs diskutierten hitzig, ob nun eine Stirnlampe/Hirnbirn oder Taschenmesser wichtiger sei und merkten dabei gar nicht, dass sie schon ordentlich Höhenmeter gesammelt hatten.
Nach der ersten Trinkpause übernahm Manuel als Navigator das Kommando in Sachen Orientierung – ausgerüstet mit Wander-App und Karte und einem großen Selbstvertrauen. Stefan, der Pfadfinder mit der meisten Erfahrung, sah die Tour gleich als perfekte Übung fürs bevorstehende Zeltlager. Felix, der jüngste marschierte mutig vorne mit, wollte alles allein meistern und hat es mit Bravour geschafft. Leon wiederum zeigte sich als wissbegieriger Abenteurer, der die Bergwelt genießen und jedes neue Detail aufsaugen wollte.
Ein kurzes Quiz brachte früh gelerntes Wissen wieder hervor: „Welche Himmelsrichtungen gibt es? Und wie erkennt man sie ohne Kompass?“ – Die Antworten, sehr lehrreich, kreativ und unterhaltsam.
Nach rund 1,5 Stunden stetigem, steilen Aufstieg war die Hefter Alm erreicht. Die verdiente Brotzeit schmeckte doppelt so gut und das Sitzen fühlte sich an wie Urlaub. Auf dem Almplateau ging es dann gemütlich weiter – und plötzlich standen da mitten auf unserem Weg Kühe. Klarer Fall für das nächste Thema: „Wie verhalte ich mich gegenüber Weidetieren?“
Da unser jugendlicher Navigator schon vom Reifinger See träumte, wurden ein paar „Abkürzungen“ eingeschlagen, die sich als durchaus sportliche Abenteuer herausstellten. Unterwegs kamen dann Fragen auf: „Was tun bei Verletzungen in den Bergen? Wie holt man Hilfe – mit und ohne Handy?“ Auch hier kamen spannende Ideen zusammen, vom einfach Liegen-Bleiben, bis zum SOS-Ruf.
Über Stock und Stein und ein großes Waldstück ging es schließlich bergab zurück zum Parkplatz – und dann ab ins kühle Wasser. Der Reifinger Badesee, ideal für Familien, bot alles: Übersichtlichkeit, Spielplatz und natürlich den Kiosk mit Eis, das al wohlverdiente Belohnung verteilt wurde.
Fazit: Kinder beim Wandern bei Laune zu halten ist eine Mischung aus Ideenreichtum, Humor und Flexibilität – aber es lohnt sich! Es ist wunderbar, Kinder und Jugendliche an die Bergwelt heranzuführen. Wichtig ist nur, dass man es richtig macht – sonst ist die Motivation schneller weg, als man „Alpenglühen“ sagen kann.
Wir vom Alpenverein haben auch im nächsten Jahr wieder solche Touren im Programm – und bieten z.B. Schnupperwanderungen für Anfänger (Groß und Klein), Familien mit Kindern, Jugendliche, Jugendgruppen, Senioren und Menschen an, die einfach gemeinsam Bock haben, die Natur hautnah zu erleben. Einfach mal bei den Alpenvereinsmitgliedern, Vorstand oder Jugendbeauftragten anrufen. Die Telefonnummern oder Kontaktdaten findet man auf unserer Homepage: www.alpenverein-pocking.de
Die elfköpfige Truppe, mit den Kindern und Jugendlichen: Manuel, Stefan, Felix und Leon, deren Eltern und den Alpenvereinsjugendführerinnen Susi und Margit mit Hans-Georg