Mit den Steinböcken auf Augenhöhe

Die kleine Reibn im Sommer.

Der Aufstieg vom Parkplatz Hinterbrand  über die Mittelstation der Jennerbahn hinauf zum Stahlhaus  beschehrte uns eine tolle Aussicht auf das Lattengebirge, den Untersberg und hinunter nach Berchtesgaden. An den Hängen blühten schon die Alpenrosen und die Wiesen waren übersäht mit einer farbenfrohen Blütenpracht. Hinter der Bergstation der Jennerbahn öffnete sich der Blick hinüber auf den Schneibstein und das Steinerne Meer.

Das Stahlhaus hatten wir nach gut 2 Stunden erreicht, und da der bevorstehende Weg noch weit war, entschieden wir uns gleich zum Schneibsten aufzusteigen. Zuerst etwas flacher, dann durch steiles Latschengelände, über zerklüftete Felsen und weiter in Serpentinen dem Gipfel entgegen.  Nach insgesamt gut 3 1/2 Std. standen wir am Gipfelkreuz. Der Hochkönig war gekrönt von lockeren Wolken und auch die Watzmannspitzen verweigerten ihren Anblick. Das Wechselspiel zwischen Nebelschwaden, lockeren Wolken und Sonne verlieh dem ganzen eine besondere Stimmung.
Bei einer gemütlichen Gipfelrast mit mitgebrachter Brotzeit waren unsere Kraftreserven schnell wieder aufgefüllt.

Ein Stückweit unter uns entdeckten wir eine Gruppe Steinböcke. Die mächtigen Tiere ließen sich nicht aus der Ruhe bringen.  Auch als wir unsere Tour fortführte begegneten uns einige dieser stolzen Tiere. Das mächtige Geweih der Böcke war schon beeindruckend und trotz genügend Sicherheitsabstand schon etwas Furcht einflößend. Erst an der Windscharte 2103m verließen wir das Steinbockrevier.
Nun wurde das Gelände felsiger und der Steig führte über  verwitterte Felsblöcke.  Auch etliche Altschneefelder mussten gequert werden.  Mit jedem Höhenmeter den wir weiter abwärts gingen veränderte sich die Vegetation und wieder zeigten sich Hänge voll mit blühenden Alpenrosen.

Der schmale Pfad ging unterhalb vom Hochseelinkopf vorbei und schließlich zeigte sich türkisfarben der Seeleinsee. In der Senke die zum See führt staute sich die Wärme und wir waren froh als wir die Füße ins angenehm kalte Wasser strecken durften. Wir gönnten uns ein ausgiebiges Fußbad und ein Gipfelwässerchen der Marke „Willi“. Einige konnten es nicht lassen und machten sogleich einige Schwimmübungen. Herrlich abgekühlt war der Weiterweg hinunter zur Priesbergalm gleich angenehmer. Die Kühlung hielt leider nicht lange an, denn die Hitze wurde mit jedem Schritt mehr.
Endlich an der Alm angekommen gab es endlich die langersehnte kühle Radler.

Das letzte Stück der Tour führte auf Schotterwegen vorbei an der Königsbachalm, weiter zur Mittelstation der Jennerbahn und zurück zum Parkplatz.

Die Kleine Reibn im Sommer ist wirklich eine tolle Tour!

Bericht und Fotos

Anita Kälker