Mit Plan B auf einen beliebten Aussichtsberg der Chiemgauer Alpen

Alpenverein Pocking erwandert mit Schneeschuhen die Hochries, 1569m.

Es sollte eigentlich der Kasberg werden und es sollte eigentlich der Himmel wolkenlos sein. EIGENTLICH! Aber Wetter und Schneeverhältnisse machten den DAVlern einen Strich durch die Rechnung. Also Plan B – kurzerhand wurde ein neues Ziel ausgesucht, die Hochries im Chiemgau.
Vom Parkplatz bei der Festhalle von Aschau startete die 7köpfige Gruppe. Die Schneeschuhe waren noch am Rucksack befestigt. Zunächst ging es durch den Buchenwald in etlichen Serpentinen relativ steil hinauf bis zur Hofalm. Ab hier kamen dann auch die Schneeschuhe zum Einsatz. Eine breite, gut eingetretene Spur führte die Pockinger in Richtung Süden. Nach der freien Almfläche schlängelte sich der Weg nun durch den winterlichen Wald. Kurz vor der Riesenalm zeigte sich die Kampenwand, die majestätisch von norden grüßte. Nur noch eine Kehre und schon öffnete sich das weite Gelände der Riesenalm. Hier steht die schon seit Jahren nicht mehr bewirtschaftete Riesenhütte. Auch wenn die Hütte geschlossen ist, ist sie immer noch ein beliebtes Ziel. Auf der großen Almfläche auf 1345m Höhe befinden sich neben einer Kapelle auch etliche private Almhütten. Bei einer kurzen Rast konnten die DAVler schon das Gipfelziel, die Hochries sehen, die immer wieder von einer dunklen Wolke verhüllt wurde. Anscheinend hatte die Wetterapp, die 8 Stunden Sonnenschein versprach, den Wetterbericht nicht richtig gelesen. Nun stapften die Pockinger durch eine tiefe, vom Wind verformte Schneedecke dem Gipfelaufbau entgegen. Nochmals zog sich der Weg in etlichen Serpentinen steil hinauf bis zur1569m Hochries. Direkt auf dem Gipfel steht das Hochrieshaus von der Sektion Rosenheim. Schneeverwehungen umkreisten das Gebäude und die Bäume und Latschen waren überzogen vom Raureif. Hier oben herrschte noch tiefster Winter. Leider machte sich die Sonne rar. Anstatt auf der Sonnenterrasse machte man es sich in der warmen Gaststube gemütlich. Mit einer heiße Suppe oder einem heißen Getränk wärmten sich die Pockinger auf.
Nach der Einkehr hatten sich auch die dunklen Wolken weitgehend verzogen. Ein Mix aus Sonnenschein, blauem Himmel und weißen Wolken verzauberte die Winterlandschaft. Auch die Sicht hinaus ins Alpenvorland und auf den Chiemsee besserte sich. Kampenwand, Geigelstein und Spitzstein zeigten sich in der Sonne, nur die Hochalpen waren in Wolken gehüllt. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto machte man sich auf den Rückweg. Über freie Hänge, weglos, gleiteten die Pockinger förmlich durch den Pulverschnee bergab. Schnell waren die Hütten der Riesenalm erreicht. Hier suchte man sich ein sonniges, windgeschütztes Plätzchen und genoss die wärmende Sonne. Schade dass man bald wieder aufbrechen musste. Nochmals ging es über die tiefverschneite Almfläche zurück in den Wald, und weiter zum Parkplatz.
Es ist zu dieser Jahreszeit immer wieder verblüffend, im Alpenvorland zieht langsam der Frühling ein und auf den Bergen herrscht immer noch tiefster Winter.