Mit Schneeschuhen über die Rißlochfälle auf den Großen Arber

Alpenverein Pocking bestaunt ein besonderes Naturschauspiel.

Eine kleine Gruppe Pockinger DAVler machten sich auf nach Bodenmais im Bayerischen Wald. Der Parkplatz am Ende der Rißlochstraße war Ausgangspunkt für ihre Schneeschuhwanderung.
Zunächst ging es einer Forststraße entlang bis zum Abzweiger „Chamer Hütte / Rißlochfälle“. Hier stapften die Pockinger nach links der eingetretenen Spur nach. Es ging hinein in das Geotop Rißloch. Unter umgestürzten Bäume bahnt sich der Rißbach seinen Weg. Meterhoch lag hier der Schnee. Angekommen bei einer Holzbrücke bestaunten die Pockinger die Wassermassen die hier über Blockwerk und Kaskaden herunter stürzen. Unter Eiszapfen, Schneehauben und blau schimmernden Eisschichten sprudelte der wilde Wasserfall hervor. Man überquerte die Brücke. Der Steig führte nun hautnah an den Wasserfällen vorbei. Lautes Tosen begleitete die Wanderer und immer wieder phantastische Blicke auf die strudelnden, wilden Wassermassen. Es war ein spannendes Naturerlebnis, dem sich keiner der Teilnehmer entziehen konnte.
Am Ende der Schlucht überquerte man den Schwellbach, der hier den Rißbach speist. Das laute Tosen wurde im weiteren Verlauf der Tour immer leiser. Es ging hinein in einen tief verschneiten Wald. Bei einem riesigen Granitblock zweigte der Weg nach links ab, kurz darauf erreichten die Schneeschuhtreter eine Lichtung. Man querte die Langlaufloipe und mache es sich in einer kleinen Schutzhütte gemütlich. Mit mitgebrachter Brotzeit aus dem Rucksack und heißem Tee aus der Thermoskanne waren die Kraftreserven schnell wieder aufgefüllt. Leider verdeckte eine dicke Nebelschicht den Blick auf den Arbergipfel, den man von hieraus schon sehen könnte.
Nach der Pause stapfte man ein kurzes Stück entlang der Loipe bis rechts die Spur in den Arbersteig führte. Der dichte Nebel verzauberte die Lichtung mit vereisten Gehölzen und jungen Fichten mit ihren Schneemützen in eine mystische Landschaft. Es ging nun moderat stetig bergauf. Ski- und Schneeschuhspuren durchpflügten die meterhohe, gesetzte Schneedecke. Auf den letzten Höhenmetern verwandelten sich Sträucher und Bäume in die sogenannten „Arbermandln“. Schneeverwehungen bildeten richtige Kuhlen um die Bäume und der Wind formte faszinierende Eisgebilde an den Ästen.
Man hörte schon von weitem Stimmen im Nebelgrau. Die Landschaft wurde förmlich vom Nebel verschluckt, und plötzlich, wie aus dem Nichts tauchte das Gipfelkreuz aus dem Grau auf. Von einer Sekunde auf die andere war die Stille und Einsamkeit des Aufstiegs vorbei. Auf dem 1456m hohen Gipfel herrschte reges Treiben, zumal es an den Nordosthängen ein Skigebiet gibt.
Leider war den Pockingern ein Panoramablick verwehrt, so entschloss man sich schnell etwa 50 Höhenmeter abzusteigen um sich im Arberschutzhaus den wohlverdienten Einkehrschwung zu gönnen.
Gut gestärkt und aufgewärmt machte sich die Gruppe auf zum Abstieg. Die Gruppe querte die Skipiste und stand kurz darauf an der Arberkapelle. Auch sie war überzogen von Eis und Schnee. Ein kurzes Stück Weg weiter traf man wieder auf die Aufstiegsspur. Flotten Schrittes ging es nun der Aufstiegsroute entlang zurück. Nach insgesamt 6 ½ Stunden und jeweils 700 Höhenmetern im Auf- und Abstieg erreichten die Pockinger so gegen 16.30 Uhr wieder den Parkplatz.
Das Fazit dieser Tour; egal zu welcher Jahreszeit, eine Wanderung entlang der Rißlochfällen und weiter zum Großen Arber ist immer eine gute Entscheidung.