Panoramatour zum Draugstein, 2358m im Großarltal.

DAV-Ortsgruppe Pocking sammelte sechs Gipfelkreuze in zwei Tagen

Eine sechsköpfige Gruppe Pockinger Alpinisten startete vom Parkplatz Karteis, Halmoosalm (1300m) bei Hüttschlag zu ihrer Zweitagestour. Der Wanderweg führte zuerst durch den Wald hinauf zur Karteisalm auf 1661m. Von hier konnten die Alpinisten bereits zur Draugsteinalm und auf den 2358m hohen Draugstein blicken. Nach der Alm verließ die Gruppe den Lärchenwald und erreichte baumloses Almgelände. Bei einer sumpfigen Senke teilte sich der Weg. Die Pockinger folgten dem rechten Steig Nummer 53A hinauf in Richtung Kreuzeck. Der Berghang war überwuchert von verblühten Alpenrosen, lila blühendem Heidekraut und Heidelbeersträuchern an denen die reifen Früchte zum Naschen verleiteten. Nach insgesamt 1½ Stunden erreichten die Pockinger den Bergkamm. Nun begann eine aussichtsreiche Kammwanderung. Die Sicht nach Süden wurde frei und die Hohen Tauern dominierten den Blick. Die Gipfel der vergletscherten Dreitausender waren noch verhüllt von dicke Quellwolken. Weiter westlich die grünen Berghänge von den Ausläufern der Ankogelkruppe mit dem markanten Schuhflicker und nördlich wieder der Draugstein. Der Steig führte nun auf dem Kamm entlang nach Osten, wo das Gipfelkreuz vom Kreuzeck schon zu sehen war. Zuerst ging es nochmals kurz bergab und dann folgte der schweißtreibende Gipfelanstieg. Geschafft, das Gipfelziel des ersten Tages war erreicht, das 2204m hohe Kreuzeck mit dem ersten Gipfelkreuz. Bei einer längeren Rast wurden nun die Kraftreserven wieder aufgefüllt, denn es standen noch einige Etappenziele auf dem Programm.


Als nächstes folgten die Wanderer dem Steig bis zum Karteistörl, 2145m. Nun ging es knapp 400 Höhenmeter durch das Tappenkar hinunter zum gleichnamigen See auf 17762m. Beim Abstieg war ständig der Bergsee im Blickfeld, der von zahlreichen Wasserläufen gespeist wird. Der Weg führte vorbei an der Tappenkarsee-Hütte und weiter am Ufer entlang zur Tappenkarseealm, deren Terrasse natürlich wieder für eine Rast einlud. Nun folgte nochmals ein steiler Aufstieg. Der Steig folgte einem herabstürzendem Bachlauf hinauf bis zum Draugsteintörl auf 2077m. Hier war das zweite „Gipfelkreuz“. Von hier verlief der Steig unterhalb der Südwestflanke des Draugsteins hinüber zur Draugsteinalm,1779m wo die Gruppe in einer urigen Almhütte ihr Quartier bezog.
Das Wetter am nächsten Morgen war perfekt und versprach einen weiteren herrlichen Wandertag. Die ersten 110 Höhenmeter führten die Pockinger hinauf zum Filzmoossattel auf 2062m. Nun galt es den 2358m hohen Draugstein zu erklimmen. Der Steig zog sich zuerst über eine steile Grasflanke hinauf bis zu einem Grat und weiter zu den seilversicherten Felsen. Vorsicht war geboten, denn im Schatten war der erdige Weg oft rutschig und auch die glatt geschliffenen Felstritte waren nicht zu unterschätzen. Aber schon nach insgesamt 1½ Stunden standen die Alpinisten am dritten und höchsten Gipfelkreuz ihrer Tour. Durch seine freistehende Lage bietet der Draugstein Panoramablicke der Extraklasse. Angefangen von den Leoganger Steinbergen über den Hochkönig, dem Gosaukamm bis zum Dachstein. Vom Höhenzug zwischen Weißgrubenkopf und Faulkogel kroch eine Nebelwand wie ein weißer Vorhang die Berghänge herab und darüber erhoben sich die Radstädter Tauern. Und natürlich die Hohen Tauern vom Ankogel bis zum Großglockner und dem Großvenediger. Nach der Gipfelschau ging es wieder zurück zum Filzmoossattel und zur Filzmooshöhe mit dem vierten Gipfelkreuz. Die weitere Tour verlief nun auf einem Höhenzug immer auf gut 2000m in westliche Richtung. Der baumlose Bergkamm war bedeckt mit bodendeckenden Sträuchern und Kissen aus lilafarbener Sommerheide. Der nächste Gipfel, das 2189m hohe Filzmooshörndl stand nun im Fokus der Wanderer. Nach einer weiteren Stunde war das fünfte Gipfelkreuz erreicht. Weiter ging es nun leicht bergab zum Stangensattel. Auf einem sehr schmalen Steig mußten die DAVler einen steilen Hang unterhalb vom Spielkogel queren. Danach weiter leicht ansteigend hinauf zum 2079 hohe Hundeck, mit dem sechsten und letzten Gipfelkreuz der Tour. Nochmals Panorama genießen und sämtliche Eindrücke aufsaugen. Der zweistündige Abstieg zum Parkpatz bei der Halmoosalm führte wieder durch reizvolles Almgelände. Eine herrliche Zweitagestour ging zu Ende.