Pockinger Alpinisten unterwegs zur Hörndlwand

Beim DAV-Pocking vergeht kein Wochenende an dem nicht eine Tour auf dem Programm steht. So auch am vergangenen Sonntag. Die eindrucksvolle Felsbastion der Hörndlwand war dieses mal das Ziel. Sie ist nach der Kampenwand der bedeutendste Kletterberg der Chiemgauer Alpen.
Ausgangspunkt dieser herrlichen Tour war der Wanderparkplatz Seehaus bei Ruhpolding. Bei strahlendem Sonnenschein folgte die 11köpfige Gruppe zuerst dem Wegweiser Richtung Branderalm. Der gut begehbare Steig führte die Wanderer leicht ansteigend hinein in den Mischwald. Das Rauschen eines Bachlaufes begleitete die Gruppe. Auf zahlreichen Brücken überquerten die DAVler den Wasserlauf bis sie die Lichtung zur Branderalm erreicht hatten. Nun zeigte sich auch erstmals die imposante Felswand der Hörndlwand. Über Almwiesen ging es weiter bis zum Viehgatter und wieder hinein in lichten Buchenwald. Dort teilte sich der Weg. Links ging es hinein ins Ostertal und rechts hinauf zur Hörndalm und zum Einstieg des Jägersteiges. Die Alpinisten folgten dem rechten Steig. Über, mit Wurzeln durchwachsenem Bergweg ging es moderat bergauf. Immer näher kam die Felswand, und immer imposanter erhob sie sich in den strahlend blauen Himmel. Der Wald lichtete sich und schließlich waren die Wanderer bei der Hörndlalm bei dessen Hütte eine längere Getränkepause eingelegt wurde. Kurz hinter der Alm begann der Jagersteig. Schottriges Gelände und mit Latschen durchsetzte Felsgebilde wechselten sich ab. Der schweißtreibende Aufstieg im steilen Gelände forderte viel Kraft und Konzentration. Immer wieder musste am Felsen Hand angelegt werden um die hohen Tritte zu bewältigen. Schritt für Schritt und im stetigen Zick-Zack überwanden die Alpinisten Höhenmeter um Höhenmeter. Endlich war der Ausstieg in Sicht. Der anstrengendste Teil der Tour war geschafft. Die Gruppe erreichte das Hochplateau zwischen Gurnwandkopf und Hörndlwand. Dort wurden sie mit einem grandiosen Panorama belohnt. Nicht umsonst nennt man diese Hochebene Aussichtsbalkon, denn die Blicke reiten von den Berchtesgadener Alpen hinüber zu Leogenger und Loferer Steinberge. Am Horizont zeigten sich die schneebedeckten Gipfel der Hohen Tauern, und fast zum Greifen nah waren Wilder und Zahmer Kaiser. Zwei Gipfelziele standen bei den Pockingern in Programm. Als erstes wurde der Gurnwandkopf ins Visier genommen. Die DAVler wanderten auf dem gut eingetreten Pfad über das Hochplateau. Teppiche aus dicken gelben Trollblumen, lila blühendem Storchenschnabel und weißen Narzissen-Windröschen verteilten sich wie Farbspritzer auf der Bergwiese. Die Wanderer erreichten den mit Latschen bewachsenen Gipfelanstieg und mussten wieder über Felstritte steil bergauf. Das erste Tagesziel war erreicht und natürlich wurde auch eine längere Gipfelrast eingelegt. Der nordseitige Steilabbruch des Gipfelaufbaus bot schwindelerregende Tiefblicke und die bizarren Felsformationen verdienen den Namen „Klein Dolomiti“. Nach dem obligatorischen Eintrag ins Gipfelbuch ging es gut gestärkt wieder weiter. Nun folgte das zweite Gipfelziel. Dazu mussten die Alpinisten den gleichen Steig wieder zurück bis ein Wegweiser die Richtung zur Hörndlwand vorgab. Wieder folgte ein felsiger Steig durch Latschengestrüpp und schon nach einer halben Stunde standen alle am Ziel. Gleich zwei Gipfelkreuze unweit von einander ragten in den weiß-blauen Himmel.
Nun folgte der Rückweg durch das Ostertal. Zuerst ging es den felsigen Latschenhang hinunter und dann auf einem mit Holzbohlen befestigtem Steig über ein Schotterfeld bergab. Der südseitige Abstieg bescherte den Alpinisten nochmals beeindruckende Blicke zur Steilwand und auf die vom Wind und Wetter geformten Felsformationen. Flotten Schrittes ging es in den Bergald hinunter und schon kurz darauf war die Branderalm zu sehen. Dort verweilten alle noch in gemütlicher Rund und ließen einen perfekten Bergtag ausklingen.