Schneeschuh-Tour, Rodelspass und Kaiserblick.

Alpenverein Pocking auf Winter-Tour in den Kitzbüheler Alpen.

Die Kitzbüheler Alpen sind nicht nur ein Eldorado für Skifahrer, auch Skitourengeher und Schneeschuhwanderer kommen hier auf ihre Kosten. Für 10 Mitglieder vom Alpenverein Pocking war dieses Winterparadies Ziel ihrer letzten Schneeschuhtour.
Vom Winterparkplatz der Kelchalm südlich von Aurach wanderte die Gruppe hinauf zur Bochumer Hütte auf 1432m. Das ehemalige Kanppenhaus das 1832 für den Kupferabbau errichtet wurde, dient seit 1928 als DAV-Hütte. Diese war auch Quartier für die kommende Nacht. Aber zuvor wurde der sonnige Tag noch genutzt um den Umgang mit Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät), Sonde und Schaufel zu üben. Es herrschte schon seit Tagen eine angespannte Lawinenlage und da am nächsten Tag eine Gipfeltour zum Saalkogel geplant war wollte man für alles gerüstet sein. Abends schaute man sich den Routenverlauf nochmals genau an. Gibt es gefährliche Hänge? Nein, die steilen Passagen verlaufen durch bewaldetes Gebiet und sind somit relativ sicher. Natürlich, ein Restrisiko besteht immer.
Am nächsten Morgen herrschten perfekte Bedingungen. Nach einem ausgiebigen Frühstück schnallten sich alle die Schneeschuhe an, und beim Abmarsch wurde noch ein LVS-Chack durchgeführt. Nun stand einem herrlichen Wintertag nichts mehr im Wege.
Bei anfänglich noch frostigen Temperaturen startete die Gruppe in südliche Richtung. Die Route führte durch einen tief verschneiten Wald. Nach etwa 30 Minuten mussten ein paar heikle Rinnen gequert werden. In gebührenden Abstand zum Vordermann gelang die Querung ohne Probleme. Bald schon öffnete sich der Blick nach Norden. Unten im Tal erstreckte sich das Ortsgebiet von Kitzbühel und darüber dominierte der Wilde Kaiser im Sonnenschein. Die Wanderer, selbst noch im Schatten, blickten auf die gegenüber liegenden Berge. An den sonnen bestrahlten, steilen Hängen lösten sich Tage zuvor schon Lawinen, aber die Pockinger Gruppe bewegte sich im sicheren Terrain. Nun folgten die DAVler den gut erkennbaren Almweg hinauf zur tiefverschneiten Oberkaseralm. Jetzt weitete sich das Gelände. Eine riesige, fast unberührte Schneefläche überzog das sanft ansteigende Almgelände. Endlich waren auch die Pockinger in der schon wärmenden Sonne und zogen ihre Spuren durch den glitzernden Schnee. Von weitem grüßte schon das Gipfelkreuz. Der Weg zog sich nun über die Geländekante hinauf zum aussichtsreichen Saalkogel, 2006m. Ein sagenhaftes Panorama war nun der Lohn der Mühen. Im Süden spitzten die Hohen Tauern hervor und weiter rechts die Spitzen der Zillertaler Alpen. Am Horizont weiter westlich grüßten Karwendel, Rofangebirge und der markante Guffert. Im Norden thronte der Wilde Kaiser über Kitzbühel mit den Kitzbüheler Horn. Es folgten die Chiemgauer Alpen mit Geigelstein und Hochgern. Zwischen den Loferer und Leoganger Steinbergen winkte von weitem der Untersberg und hinter dem Staffkogel blitzte sogar noch der Hochkönig hervor. Natürlich durfte ein obligatorisches Gruppenfoto mit dem Gipfelkreuz nicht fehlen.
Nun machte man sich auf den Rückweg. Der Routenverlauf folgte dem Höhenzug hinüber zum Rauber, 1972m, dessen Gipfel man so im Vorbeigehen mitnahm. Flotten Schrittes stapften die DAVler durch den pulvrigen Schnee und gleiteten förmlich hinunter zum Sattel. Der weitere Abstieg im Pulverschnee über sanft abfallendes Gelände war das reinste Schneeschuhvergnügen. Die Gruppe erreichte eine Forststraße der man nach Norden folgte. Weit unten war schon die Hütte zusehen. Durch lichte, weglose Waldhänge suchte man sich den Weg nach unten. Auf einem Geländeabsatz stoßten die Alpinisten auf die Skispur die hinunter zur Kelchalm (Bochumer Hütte) führte. Die Sonnenterrasse lud nochmals zum Verweilen ein. Im Sonnenschein ließ man sich die Hüttenspezialitäten schmecken. Beim Hüttenwirt konnte man sich einen Rodel ausleihen. Das ließen sich einige der Gruppe nicht entgehen. Mit einer rasanten Schlittenabfahrt ging es dann zurück zum Parkplatz.