Auf den höchsten Punkt im Sauwald – dem Haugstein.

Alpenverein Pocking startet wieder mit den „Unter-der-Woche-Wanderungen.“

Einmal im Monat findet eine Seniorenwanderung statt, aber als Senioren wollen sich die vielen Teilnehmer dieser Touren noch nicht bezeichnen.
Lieber ist ihnen der Ausdruck „Schon lange jung geblieben“ oder „Ü60er.“
Die erste dieser Wanderung fand Mitte April statt. Für 14 Wanderfreunden ging es in den Sauwald im benachbarten Oberösterreich. Ausgangspunkt war Vichtenstein über dem rechten Donauufer.
Man folgte der Beschilderung „Donausteigrunde“ vorbei an der Burg Vichtenstein, die schon seit jeher bewohnt wird. Schon nach einer kurzen Wegstecke aufwärts erreichte man einen Aussichtspunkt mit Blicken bis weit hinein ins Mühlviertel.
Weiter zog sich nun die Wanderroute durch die Kulturlandschaft Oberösterreichs. Blühende Obstbäume säumten den Weg und von weitem hallte der Ruf des Kuckucks. Beim Rastplatz „Teich“ luden Bänke ein zur ersten Trinkpause. Das Wasser war voll mit Froschlaich und am Gewässerrand blühten die ersten Sumpfdotterblumen.
Im stetigen Auf und Ab wanderte die Gruppe nun abwechselnd durch Wald und Flur. Immer wieder öffneten sich Weitblicke hinüber nach Untergriesbach und über die sanften Hügel des Mühlviertels. Ein schmales Sträßchen schlängelte sich durch die Landschaft. Verborgen im wilden Gestrüpp versteckte sich eine verfallene Hofstelle. Auf Mauerresten mit kleinen, glaslosen Fensteröffnungen wachsen bereits wieder Moose, Flechten und Bäume. Daneben eine große, runde Öffnung, die hinunter in einen längst vergessenen Erdkeller führte. Im Gewirr aus Holunderbüschen und Brennesseln wirkte alles wie ein verwunschener Ort aus einem Märchenbuch.
Das nächste Etappenziel war der Ort Stadl auf 720m Höhe. Die kleine Ortschaft ist auch bekannt durch ihre Höhenloipe, die im Winter zahlreiche Langläufer anzieht. Warme Sonnenstrahlen und die Bänke am Aktivzentrum wurden sofort für die Mittagspause in Beschlag genommen.
Danach folgte der kurzweilige Aufstieg zum Haugstein. Über den Kreuzweg wanderten nun die Pockinger stetig bergauf. Schon nach kurzer Zeit war die Jagabildkapelle erreicht. Eine Legende erzählt vom Jäger Leopold Greiner, der hier von Wilderern an einem Buchenstamm gefesselt wurde und durch die Fürsprache der Muttergottes befreit wurde. Auch ein Gedenkstein mit einem Flugzeugpropeller erinnert an ein Unglück im Jahre 1943.
Der höchste Punkt war aber noch nicht erreicht. Ein schmaler Steig zog sich nun durch den idyllischen Mischwald. Überall,wie von Riesenhand verstreut, lagen mit Moos überwucherte Granitblöcke. Genau eine solche Granitsteinformation bildet den Gipfel des Haugsteins mit 895m Höhe. Dieser ist auch zugleich auch der höchste Punkt des gesamten Donausteigs. Der Wegverlauf führte nun wieder in nördliche Richtung über den Höhenzug. Schließlich öffnete sich das Gelände. Irgendwo hir muss ein toller Aussichtspunkt sein, und schon nach kurzer Suche erreichte die Gruppe einen freien Felsabsatz. Der Blick war phantastisch. Weit unten an der Donau die bayrische Marktgemeinde Obernzell und darüber im Blickfeld die Ortschaft Untergriesbach und die sanften Bergrücken des Böhmerwaldes. Man konnte sich kaum satt sehen an diesem Panorama. Irgendwann mussten sich die DAVler dann doch losreißen von den Fernblicken.
Flotten Schrittes ging es nun hinunter nach Vichtenstein, vorbei an der Burgkulisse und zurück zum Ausgangspunkt. Ausklingen ließ man diesen herrlichen Tag bei einer Einkehr im Kirchenwirt in Schardenberg.