Tatra-Tour

Tatra-Tour vom Wetter beeinträchtigt

DAV-Pocking durchquert die Hohe Tatra in der Slowakei.

Eine Gruppe des hiesigen Deutschen Alpenvereins hatte sich letzte Woche auf die 700 km lange Fahrt in die Hohe Tatra begeben, um dieses kleinste Hochgebirge der Welt mit seiner fantastischen Landschaft von Ost nach West in 5 Tagen zu durchwandern. Ein Schlechtwettereinbruch mit Regen, Schneefall bis 1700m und Nactfrost zwang allerdings die Pockinger zwei der drei geplanten steilen Passübergänge auf längeren Talwanderungen zu umgehen. Von Tatranska Lomnica aus erreichte man die erste Hütte am „Grünen See“ auf 1500m Höhe, einem der wohl schönsten Flecken Erde auf dieser Welt, der wirklich türkisgrün schillernd in einem Bergkessel liegt, der auf 3 Seiten von fast 1000m hohen Felswänden aus Granit, dem vorherrschenden Gestein der Tatra, umschlossen wird. In dieser Hütte des Tatra-Vereins war man bei vorzüglichem Essen sehr gut und preiswert untergebracht. In der Nacht setzte dann Starkregen und Schneefall ein, der den für den nächsten Tag geplanten Steilaufstieg zum 2023m Sedlo pod Svistkovkou zu gefährlich erscheinen ließ und deswegen der Talabstieg mit anschließendem Wiederaufstieg zum Skalnate Pleso unternommen wurde. Nach stundenlanger Wanderung auf der Tatranska Magistrala erreichten die Pockinger dann ihr Tagesziel, die aussichtsreich gelegene Teryho Chata auf 2015m Höhe, ebenfalls wunderschön in einem riesigen Talkessel an mehreren Seen gelegen. Erneuter Schneefall und Frost verhinderten am nächsten Tag den fast senkrechten Aufstieg zum Priecne sedlo (2352m), sodass wieder ein längerer Talab- und aufstieg nötig wurde, um die Zbojnicka chata auf 1960m zu erreichen. Hier begegnete man einem der „Tatra-Sherpas“, die mit Tragelasten bis zu 70 kg die Hütten in der Tatra versorgen, da Hubschrauberflüge in diesem Nationalpark nur zu Rettungseinsätzen erlaubt sind. Hier kamen die Pockinger mit mehreren Leuten aus anderen europäischen Ländern in interessante Gespräche. Überhaupt fiel auf, dass besonders viele junge Menschen aus ganz Europa sich die Schönheiten der Hohen Tatra erwanderten. Einsetzendes Tauwetter ermöglichte am Folgetag den Übergang über den 2290m hohen sedlo Prielom, der beim Abstieg durch eine mit Ketten und Klammern versicherte fast senkrechte Schlucht große Aufmerksamkeit erforderte. Nach dem Wiederanstieg zum 2200m hohen Polsky Hreben öffnete sich das wilde Tal bis zum Sliezsky Dom auf 1670m Höhe. Nun folgte der lange Gang zum Ostrova-Sattel auf 1990m und dem anschließenden Steilabstieg über 500 Höhenmeter zur Hütte am Poprader See (1490m), die man am frühen Abend und rechtschaffen erschöpft erreichte. Der letzte Bergtag war dann dem Aufstieg zu den 2500m hohen Rysy gewidmet, über deren Spitze die polnische Grenze verläuft und sie damit die höchste Erhebung Polens ist, was einen entsprechenden Ansturm an Bergwanderern zur Folge hatte, sodass man auf die letzten Meter zum kleinen Gipfelplateau verzichtete. Der letzte Tag brachte dann den Abstieg zur Tatrabahn, die einen zu Billigpreisen ( 1€ für 22km) zum Auto in Tatranska Lomnica zurückbrachte. Auf der Heimfahrt wurde noch eine Übernachtung in Bratislava eingeschoben und diese wunderschöne Stadt mit ihren zahllosen Sehenswürdigkeiten besichtigt. Zahlreiche orginelle Gaststätten erfüllen den vielen Touristen alle Essens-und Trinkwünsche vor allem mit slowakischen Produkten. Über Wien wurde dann am nächsten Tag die 300km-Heimreise unternommen.