Über den Südgrat auf das Matterhorn des Bayerischen Waldes.

Alpenverein Pocking erklimmt den Kleinen und Großen Osser.

Mit einer Höhe von 1.266m der Keine Osser, und mit 1.298m der Große Osser, zählen die beiden Ossergipfel eher zu den kleineren Bergen des Bayerischen Waldes. Mit seiner imposannten Erscheinung ist der Osser aber einer der ganz Großen. Deshalb wird er auch als das Matterhorn des Bay. Waldes genannt.
Thürnstein, oberhalb von Lohberg, war Ausgangspunkt dieser durchaus anspruchsvollen Tour. Die zwölf Pockinger DAVler wanderten zunächst über Waldwege und Rückegassen steil durch den Wald bergauf. Da diese Route eher auf Insiderwissen basiert, war es manchmal nicht ganz einfach den richtigen Abzweiger zu finden. Aber für die Bergwanderleiterin Margit Reil ist der Osser sozusagen ihr Hausberg. Schweißtreibend und steil waren die ersten 1 1/2 Stunden. Nun lichtete sich der Wald und es zeigte sich die erste blaue, schon fast verwitterte Markierung. Der Einstieg zum Südgrat war erreicht.
Über Wurzelwerk und umgefallene Bäumen schlängelt sich der Trampelpfad den Hang hinauf bis zu den ersten Felsblöcken. Eine durchaus alpine Kletterei im I. Schwierigkeitsgrad erwartete nun die DAVler. Der nach oben hin immer steiler und schwieriger werdende Grat war für einige der Teilnehmer die reinste Genusskletterei. Für die anderen eine neue Erfahrung und für so manchen eine Herausforderung. Aber mit vereinten Kräften meisterten alle diese Kraxelei.
Oben angekommen musste sich der Puls erstmal wieder normalisiert. Nun ließ man sich die wohlverdiente Gipfelbrotzeit aus dem Rucksack schmecken. Das Panorama war phantastisch. Mit einer traumhaften Aussicht auf den König des Bayerischen Waldes, dem Großen Arber, und einen herrlichen Blick in den Lamer Winkel, wurden die Pockinger belohnt.
Natürlich lohnte sich auch der Weiterweg zum Großen Osser. Zunächst stieg man über einige Felsstufen in eine Mulde ab. Nun ging es wieder steil nach oben bis zum Gipfelkreuz auf den 1293m hohen Großen Osser. Kurz unterhalb befindet sich das Osser-Schutzhaus. Aber leider war es restlos überfüllt, sodass man auf eine Einkehr verzichtete. Stattdessen verweilte man nochmals am Gipfel und ließ die Szenerie bei einem Sonne-Wolken-Mix auf sich wirken. Der Abstieg führte vorbei an beeindruckenden Felsformationen in Richtung Tal.
Beim Auto angekommen waren alle stolz darauf den Bayerischen Wald von seiner wildesten Seite kennengelernt zu haben.