Zu Besuch beim Pockinger Kreuz auf dem Rauchkogel

Sechs Bergsteiger vom Alpenverein Pocking verbringen zwei Tage im Gasteinertal

Es gehört zum jährlichen Ritual der DAV-Ortsgruppe Pocking IHR Gipfelkreuz zu besuchen. Heuer war es eine sechsköpfige Gruppe die die 1100 Höhenmeter zum Rauchkogel und weitere 300 Höhenmeter zum Gamskarkogel aufstiegen.
Vom Parkplatz beim Annencafe` auf ca. 1050m führte der Steig zunächst durch den Bergwald. Nebelschwaden vermittelten eine mystische Stimmung. Die Natur saugte den Regen der vergangenen Nacht regelrecht auf. Immer wieder wurde die Forststraße gequert bis man nach etwa zwei Stunden die Rastötzenalm auf 1740m erreichte. Die Grubhütte (auch Rastötzenalm genannt) gilt asl eine der urigsten Almhütten im Gasteinertal. Eine kurze Einkehr bei der Almwirtin war selbstverständlich. Und da die Materialbahn für das Gamskarkogelhaus nicht mehr in Betrieb ist packte jeder der Pockinger Alpinisten ein Holzscheit oder eine Wasserflasche für den Hüttenwirt in den Rucksack.
Nach einer kurzen Stärkung folgte man zunächst einem Fahrweg an dessen Endeman die Aufstiegsroute vom Jagersteig erreichte. Nun ging es steil bergauf. Der Steig schlängelte sich durch Kieferlatschen, Heidelbeersträucher und Alpenrosen. Leider versteckten sich die hohen Gipfel der Hohen Tauern hinter dicken Wolken, und nur ab und zu zeigten sich ihre weißen, schneebedeckten Flanken. Höhenmeter für Höhenmeter „arbeitete“ sich die Gruppe den steilen Hang hinauf und dann endlich standen alle am Pockinger Gipfelkreuz auf dem 2149m hohen Rauchkogel. Man inspizierte das Kreuz und die Bank auf Schäden und Dergleichen – alles OK. Ein Eintrag ins Gipfelbuch und ein Gruppenfoto waren natürlich Pflicht.
Doch das Tagesziel war noch nicht erreicht. Nochmals mussten 300 Höhenmeter überwunden werden. Auf dem schmalem, alpinen Steig ging es in Richtung Gamskarkogel, dabei mussten noch ein paar Altschneefelder gequert werden. Die Pockinger stapften auf den Spuren ihrer „Vorgänger“ der Gasteiner Hütte auf dem 2467m hohen Gamskarkogel entgegen. Hier bezog man Quartier für die kommende Nacht. Und klar freute sich der Hüttenwirt Gottfried über den zusätzlichen Ballast der Pockinger.

Am nächsten Morgen zeigte sich ein weiß-blauer Himmel und das Panorama reichte von der Hochalmspitze über den Ankogel bis zum Großglockner. Aus der Ferne grüßte der Wilde Kaiser. Die Loferer und Leoganger Steinberge, der Hochkönig und der Dachstein machten den 360° Blick perfekt.
Die DAVler machten sich wieder auf den Weg. Das nächste Ziel war der 2424m hohe Frauenkogel. Ein schmaler Gratweg führte die Bergler in knapp einer Stunde hinüber zum aussichtsreichen Gipfel. Mit herrlichen Blicken zu den markanten Evangelisten und hinein ins Frauenkar wurden die Wanderer belohnt. Nun ging es stetig bergab. Der ausgetretene, alpine Steig gab die Richtung hinüber zur Schmalzscharte vor. Beeindruckend war der Blick zurück auf den Tourenverlauf vom Vortag und heute. Schroff abfallende Felskanten am Frauenkogel, das Gamskarkogelhaus und der Rauchkogel mit dem Pockinger Kreuz in der Sonne, dieser Anblick verbreiteten eine besondere Stimmung.
Von der Schmalzscharte zog sich nun der Steig in vielen Kehren durch die alpine Vegetation den Hang hinunter. Eine riesige Fläche mit Alpenrosen breitete sich vor den Augen der DAVler aus, aber leider noch nicht in voller Blühte. Am Ende des Weges wartete wieder die Rastötzenalm auf die Wanderer. Mit Brotzeit, Buttermilch und kalten Getränken waren die Kraftspeicher schnell wieder aufgefüllt. Auf bekanntem Weg ging es nun wieder zurück zum Parkplatz beim Annencafe. Zwei wunderbare Bergwandertage gingen zu Ende.