Zum östlichsten 3000er der Alpen.

Alpenverein Pocking erklimmt den Gr. Hafner 3.076m

Der Große Hafner liegt in der Ankogelgruppe auf der Grenze der Bundesländer Kärnten und Salzburg. Ausgangspunkt dieser Zwei-Tages-Tour war der Parkplatz am Kölnbreinspeicher. Bei schwülwarmen Temperaturen stiegen acht Mitglieder vom Alpenverein Pocking am ersten Tag auf dem Kärntner Grenzweg auf zur Kattowitzer Hütte.
Eigentlich wollte man noch die Staumauer bewundern, aber für den Nachmittag waren Gewitter gemeldet, so entschied man sich für den sofortigen Aufstieg. Gleich hinter dem Berghotel Malta beginnt der Steig in südöstliche Richtung. Der Aufstieg war mäßig steil und führte durch eine üppige, mit Latschen und Grasmatten bedeckte Natur. Immer wieder mussten Hänge mit Blockgestein überwunden werden. Nach etwa 1 ½ Std. erreichte die Gruppe ein Feuchtgebiet. Der Krumenbach, der vom Wastelkar herunterstürzt, mäandert hier durch die moorige Hochfläche. Überall bildete Wollgras größere Gruppen. Das war genau der richtige Zeitpunkt für eine längere Pause an diesem idyllischen Platz. Gut gestärkt folgte man wieder dem gut markierten Steig. Das Gelände wurde zunehmend steiler. Durch ein Wirrwarr aus Blockgestein suchten sich die DAVler eine Markierung nach der anderen. Letztendlich stieg man in Serpentinen hinauf zum Gatter unterhalb vom Gamsleitenkopf. Beim Blick zurück war der Speichersee schon weit entfernt. Am Himmel ein Wolken-Sonne-Mix und endlich auch eine leichte Brise. Die Baumgrenze war schon längst überschritten und bei etwa 2300m wachsen auch keine Kieferlatschen mehr. Der Salzgittersteig querte nun unterhalb der Marschneid, den südöstlichen Ausläufer vom Hafnermassiv. Die Steilhänge lagen nun in voller Sonne und das Blockgestein im Ochsenkar speicherte unermüdlich die Hitze. Dann endlich die Hütte in Sicht, mitten im weitläufigen Ochsenkar. Um 15.30 saßen dann alle beim langersehnten kalten Getränk. Die Pockinger bezogen ihr Quartier für die kommende Nacht und ließen den Tag gemütlich ausklingen.


Am nächsten Morgen herrschte bestes Bergwetter. Direkt über der Hütte zeigte sich das Gipfelkreuz vom Hafner – ist ja gar nicht so weit? Bereits um 8.00 Uhr standen die Alpinisten parat zum Gipfelsturm. Der gut markierte Steig führte geradewegs auf den Gr. Hafners zu. Das Bergmassiv erstreckt sich von West nach Ost und bildet einen ausgeprägten Bergkamm. Grashänge und Blockgestein prägten die Landschaft. Erst nach etwa einer Stunde steilte das Gelände auf. Der nun erdige Steig zog sich in Serpentinen hinauf zur Marschneid auf 2.768m. Zwischen den mit Flechten überzogenen Felsblöcken blühte überall der Eisenhut. Eine botanische Augenweide. Die Blicke der Bergler wanderten hinunter ins Wastelkar und zum Speichersee. Nun zeigten sich auch der Ahnkogel und die Hochalmspitze.
Jetzt wurde es anspruchsvoll. Die Wegführung zog sich am langen Grat entlang. Riesige Felsblöcke mussten umgangen werde, dabei halfen Seilversicherungen an den ausgesetzten, schwindelerregenden Passagen. Die Gruppe suchte sich den Weg durch das Felsenlabyrinth. Der Bergkamm wurde stellenweise sehr schmal und die Steigspuren waren mal rechts und mal links vom Grat. Dann endlich das markante Wahrzeichen vom Großen Hafner, eine mit unzähligen Steinmandln bedeckte Fläche. Wer hier wohl schon alles am Werk war? Es folgte wieder ein Gewirr aus Felsblöcken. An den ausgesetzten Stellen am nördlichen Steilabbruch war nochmals Vorsicht angesagt. Tief unten liegt der Rest vom Wastlkees mit etlichen großen Gletscherspalten. Kurz vor dem Ziel eine kleine Flachstelle. Nun war der Blick auch frei auf die weit unten liegenden Rotgüldenseen und zu den Radstädter Tauern. Es folgten die letzten Höhenmeter über Felsblöcke und der 3.026m hohe Großer Hafner war erreicht. Gipfelrast, Gruppenfoto und Brotzeit waren selbstverständlich. Die Panoramablicke waren leider nur von kurzer Dauer, denn mittlerweile zogen immer mehr Wolken auf und hüllten den Gipfel immer wieder in Nebel. Der Abstieg führte auf der gleichen Route zurück zur Hütte. Hier gönnten sich die DAVler nochmals eine längere Einkehr bevor es auf gleichem Weg wie am Vortag zurück zum Auto ging.
Zum Schluss waren sich alle einig es waren zwei perfekte Bergtage mit spannenden Steigen, kurzen Kraxeleien und einem anspruchsvollem 3000der.