Zwischen Kultur und Natur

 

Von Passau über die Halser Triftsperre zum Ilz-Stausee

Anders als geplant, unternahmen 13 Mitglieder der DAV Ortsgruppe Pocking an einem Sonntag im Oktober eine Wanderung von Passau zum Stausee Oberilzmühle und zurück. Im ersten Teilabschnitt wurde bei Innstadt das Areal des spätrömischen Kastells Boiotro besichtigt. Archäologischen Ausgrabungen zufolge, war der zum Grenzschutz errichtete Befestigungsbau, auch eine zentrale Station zwischen den römischen Zollbezirken Illyrien und Gallien. Auf den antiken Grundmauern des Kastells steht heute das sehenswerte Römermuseum, das mit abwechslungsreichen Fundstücken über die 7000-jährige Siedlungsgeschichte Passaus ausführlich informiert. Eng verbunden mit der im 5. Jahrhundert zerstörten Wehranlage ist die Kirche St. Severin. Vermutlich hat der Missionar Severin, den Vorgängerbau mit angrenzendem Kloster erstellen lassen. Auf dem steilen und stufenreichen Ludwigsteig ging es zur Feste Oberhaus. Die sensationelle Aussicht über die Stadt ließ die Gruppe während einer längeren Pause auf sich wirken. Das nächste Ziel vor Augen, wanderte man talwärts den Halser Ilzschleifen entgegen und weiter zur Triftsperre. Der im Jahre 1831 gebaute Tunnel verkürzte die Trift vom Bayerischen Wald nach Passau wesentlich, wobei die Wirtschaftlichkeit des Holzflößens deutlich gesteigert werden konnte. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Trift für immer aufgegeben. Durch weitgehend naturbelassenen Auenwald erreichten die Wanderer den Stausee. Das seit 1953 in Betrieb genommene Wasserkraftwerk produziert Strom für 4000 Haushalte. Von der Staumauer aus bot sich eine gute Sicht auf den 5 km langen See. Der Rückweg erfolgte auf einem östlich des Flusses angelegten bergauf- und bergab Steig durch bewaldetes Gelände retour zur Triftsperre. Die Gruppe passierte den Triftkanal-Tunnel und wanderte durch eine herbstlich gefärbte Flusslandschaft nach Hals. Die auf einem Felsen thronende Burgruine war einst Herrensitz der mächtigen Grafen von Hals. Vom 1376 zur Stadt erhobenen Ort marschierten die DAVler auf ruhiger Fahrstraße zurück zum Ausgangspunkt